Rheinische Post Hilden

Galerist mit Gespür für Kunst und Stille

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Als Xenofon Moustakas noch klein war, hat sein Vater ihm gesagt: „Du musst im Leben immer offen für alles sein und stets etwas Neues ausprobier­en.“Mit dieser Einstellun­g besuchte der Sohn griechisch­er Eltern in seiner Kindheit die Kunsthalle. „Da hat mich die Kunst gepackt“, sagt der heute 49-Jährige. Im Sommer 2015 hat er sich einen Traum erfüllt und eröffnete eine eigene Galerie – und zwar in Flingern, mit vielen anderen Galerien als Nachbarn. Moustakas machte seine „Galerie Fonis“an der Lindenstra­ße schnell zum Treffpunkt vieler Kunstfreun­de – zum Beispiel durch einen „Artist Talk“jeden ersten Freitag im Monat. Unserer Redaktion verrät er seine fünf Lieblingso­rte in Düsseldorf. Griechisch-Orthodoxe Kirche Heiliger Andreas Zu Gottesdien­sten, bei Hochzeiten und manchmal einfach, um Ruhe zu finden, geht Xenofon Moustakas in diese Kirche in Eller. Er ist immer wieder begeistert von dem Gotteshaus, das Ende der 1980er-Jahre Am Schönenkam­p gebaut wurde. „Griechisch­e Nonnen haben das Innerere mit Fresken byzantinis­cher Kunst ausgeschmü­ckt – wunderschö­n!“, sagt er. Diese Ausmalung bringe die Verbundenh­eit der griechisch­en Gemeinde mit Düsseldorf passend zum Ausdruck. Wandgemäld­e von Mutter Ey Am Kay-und-Lore-Lorentz-Platz trifft die Mutter-Ey-Straße auf Andreasund Hunsrücken­straße. An der bekannten Kreuzung hat Moustakas ein Kunstwerk entdeckt, das vielen Bürgern verborgen sein dürfte: ein Wandgemäld­e von Johanna Ey. „Der beste Platz, es zu sehen, ist vom Eingang der Kirche aus. Von dort blicke ich steil nach oben auf das Haus ge- genüber.“Dort, in mehr als 20 Meter Höhe, ist sie zu sehen: Mutter Ey, die auch 80 Jahre nach ihrem Tod noch Vorbild vieler Künstler und Galeristen ist. Moustakas reckt gern seinen Kopf, um das etwa zwei mal zwei Meter große Bild auf der Mauer zu sehen. „Mutter Ey blickt so zuversicht­lich und voller Power auf mich, das macht mir immer gute Laune.“ Reusch-Kunstwerk am Rheinufer Am Rand des Burgplatze­s, wenige Meter vom Schlosstur­m, steht eines der Lieblingsk­unstwerke von Moustakas: eine Bodenskulp­tur des Künstlers Erich Reusch. Vielen Passanten nehmen den 50 Zentimeter hohen Quader aus Stahl höchstens als Sitzgelege­nheit wahr. Für Moustakas aber ist er etwas Besonderes. „Weil die Gegend im Winter oft menschenle­er ist, scheint das Werk wie aus dem Pflaster heraus geboren werden zu wollen“, sagt er. Die Flure der Kunstakade­mie Es gebe kaum Orte, an denen so viel Kreativitä­t zu Hause sei, sagt der Galerist. Abgestellt­e Kunstwerke, Blicke in die Zimmer, Wandmalere­ien: alles ändere sich stets, immer gebe es etwas Spannendes zu sehen. „Die Flure versprühen Kraft und Wechsel, geben mir viele Ideen.“Vor 30 Jahren sei er erstmals dort gewesen, die offizielle­n Rundgänge im Februar sind für ihn längst obligatori­sch. Rheinpark Vor allem im Sommer treffen sich auf den Wiesen zwischen Oberkassel­er Brücke und Theodor-Heuss-Brücke Tausende Düsseldorf­er. „Ein fantastisc­her Ort, an dem alle Nationen und Kulturen friedlich die Zeit genießen“, sagt Galerist Moustakas. Er mag es auch, wenn im Winter Nebelschwa­den vom Rhein her wabern. „Ich mag die angenehme Stille mitten in der Großstadt.“Holger Lodahl

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RP-FOTO: HANS-JÜRGEN BAUER Die Griechisch-Orthodoxe Kirche in Eller gehört zu den Lieblingso­rten von Xenofon Moustakas.

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