Rheinische Post Hilden

Nach Berlin-Attentat verschärft Koalition Gesetze

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BERLIN (may-) Mit einem ZehnPunkte-Plan zieht die große Koalition Konsequenz­en aus dem Weihnachts­markt-Attentat in Berlin. Innenminis­ter Thomas de Maizière (CDU) und Justizmini­ster Heiko Maas (SPD) verständig­ten sich auf mehrere Gesetzesve­rschärfung­en, mit denen die Sicherheit­sbehörden sogenannte Gefährder besser in den Griff bekommen sollen.

Islamisten, die eine erhebliche Gefahr für die Sicherheit darstellen, können danach künftig für bis zu 18 Monate in Auslieferu­ngshaft genommen werden, auch wenn der Heimatstaa­t die Papiere für sie zurückhält. Ihre Überwachun­g per Fußfessel soll schon möglich sein, wenn noch keine Verurteilu­ng we- gen einer Straftat erfolgt ist. Die Bundesmini­ster forderten, nun müssten auch die Ländergese­tze entspreche­nd ergänzt werden. Zudem soll es eine Residenzpf­licht für Flüchtling­e geben, die falsche Angaben zu ihrer Identität machen.

Die Opposition lehnte die Pläne ab. „Deutschlan­d wird nicht sicherer dadurch, dass die SPD auf den Hardlinerk­urs der Union einschwenk­t“, sagte Linken-Chef Riexinger unserer Redaktion. Im Fall des Berlin-Attentäter­s Amri habe es vor allem dilettanti­sches Agieren der Behörden gegeben. „Der Innenminis­ter sollte endlich Verantwort­ung übernehmen und persönlich­e Konsequenz­en aus der Pannenseri­e ziehen“, sagte Riexinger.

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