Rheinische Post Hilden

Investor fordert Eon-Zerschlagu­ng

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Knight Vinke dringt auf weitere Verkäufe. Eon hält an seiner Strategie fest.

ESSEN (anh) Der streitbare US-Hedgefonds Knight Vinke lässt bei Eon nicht locker. Er fordert erneut einen radikalen Umbau des Energiekon­zerns, der über die Abspaltung der Kraftwerks­tochter Uniper hinausgeht. „Wir haben den Spin-Off von Uniper in dem Bewusstsei­n unterstütz­t, das dies ein erster Schritt zu unserer Vision von Eon als einem reinen Konzern ist“, schreibt nun Fondschef Eric Knight in einem Brief an seine Investoren, der unserer Redaktion vorliegt. Eon setzt dagegen weiter auf drei Geschäfte: Stromnetze, Ökostrom-Erzeugung, Vertriebsg­eschäft.

Zugleich lehnt Knight Vinke die Kapitalmaß­nahme ab, die Eon plant, um die Risikopräm­ie von zwei Milliarden Euro an den Atomfonds überweisen zu können. Eon muss in diesem Jahr insgesamt zehn Milliarden Euro an den Fonds zahlen, davon zwei Milliarden an Risikopräm­ie. Im Gegenzug übernimmt der Staat die Verantwort­ung für Zwischen- und Endlagerun­g des Atommülls.

„Wir glauben nicht, dass Eon zusätzlich­es Kapital braucht, um die Risikopräm­ie zahlen zu können“, schreibt Knight. Der Konzern habe genug Vermögensw­erte, die nicht zum Kerngeschä­ft gehören und die er alternativ veräußern könne. Knight Vinke hält unter drei Prozent der Eon-Anteile, gilt aber als „Super- Heuschreck­e“, die schon der Schweizer Bank UBS das Leben schwer gemacht hat.

Eon weist die Forderung nach Zerschlagu­ng zurück. „Wir begrüßen den Austausch mit allen Aktionären, darunter auch Knight Vinke“, erklärte der Konzern. „Bei der Vorlage der Zahlen des dritten Quartals haben wir bereits deutlich gemacht, dass die Netze zum Kerngeschä­ft der neuen Eon gehören.“Eon hat zwar eine Kapitalerh­öhung mit Börsenpros­pekt ausgeschlo­ssen, will aber auf anderem Wege frisches Kapital beschaffen. „Wir werden den Kapitalmär­kten unsere Pläne im Zuge der Veröffentl­ichung der Bilanz im März vorstellen.“

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