Tanz mit Bauchgefühl in vier künstlichen Räumen

Auf der Bühne wird es dunkel, man ahnt drei Gestalten, Plastikvorhänge trennen sie. Allmählich ertönt eine Melodie, ein Mann bewegt sich sanft im Gleichklang mit der Musik. Fünfzig Minuten lang erlebt der Zuschauer dann ein breites Repertoire von Klängen und Geräuschen, die sich mit teils ruckartigen, teils gemäßigten Gesten arrangieren.

Im FFT laufen die letzten Vorbereitungen für die neue Produktion von Karen Bößer. Heute wird sie mit „Basics“Premiere feiern. In der neuen Produktion der Tänzerin und Choreografin, die in New York studierte, gehe es um den Instinkt und welche Spuren er im Handeln, Denken und Fühlen hinterlässt, so Karen Bößer im Gespräch. Ihr Ziel in „Basics“sei es, mit ihrem Team ein Laboratorium jenseits von Verhaltensforschung, Naturtrieb und Bauchgefühl zu entwerfen.

Die Intuition, eine weitere wichtige Eigenschaft in Bößers Inszenierung, ist eine Ebene, die nicht wirklich greifbar ist. Es kommt immer darauf an, wie viel Vertrauen man ihr schenkt. „Intuition ist für mich eine rein menschliche Qualität: Sie bedeutet, ein Gespür für etwas zu haben.“Gefühl und Gespür setzen demnach den einzelnen in einen Bezug zu den Dingen. Gespür ist aber von jeher auch etwas sehr Flüchtiges, ähnlich wie Luft. Auf der Bühne sind denn auch drei Räume vorzufinden, Leerräumen gleich, und jeder steht für eine bestimmte Qualität. Im vierten Raum treffen sich dann die Tänzer.

„Meine Stücke sind interdisziplinär“, so Bößer. Sie habe viele bildende Künstler im Team. „Da gibt es schon von vornherein Unterschiede, etwa zur darstellenden Kunst, eine andere visuelle Ästhetik.“Und dafür braucht es Offenheit des Publikums. Bößer ist zuversichtlich: „Langweilig wird es nicht.“ Info Premiere heute, 20 Uhr im FFT Juta, Kasernenstraße 6. Tickets 19 Euro, ermäßigt 11 Euro. Reservierung: 87678718 oder fft-duesseldorf.de. Weitere Aufführungen am 13. und 14. Januar, jeweils 20 Uhr. Publikumsgespräch am 13. Januar.