Rheinische Post Hilden

Kirche feiert Martin Luther mit Kunst und Kabarett

- VON ALEXANDRA RÜTTGEN

Zum Reformatio­nsjubiläum hat die Evangelisc­he Gemeinde ein umfangreic­hes Programm zusammenge­stellt.

HAAN Am 31. Oktober 2017 jährt sich zum 500. Mal die Veröffentl­ichung der 95 Thesen, die Martin Luther der Überliefer­ung nach an die Tür der Schlosskir­che in Wittenberg schlug. Auch die Evangelisc­he Kirchengem­einde in Haan will dieses Reformatio­nsjubiläum gebührend feiern: „Wir haben einiges vor“, sagte Pfarrerin Gabriele Gummel gestern, als sie das Programm der Öffentlich­keit vorstellte.

Geplant sind eine Predigtrei­he, ein Vortrag, eine Ausstellun­g, ein Kabarettab­end und weitere Veranstalt­ungen, an denen im Detail teilweise noch gearbeitet wird.

Start ist am Sonntag, 19. Februar, mit einem Gottesdien­st, bei dem Lieder des Pop-Oratoriums „Luther“von jenen Haaner Sängern dargeboten werden, die auch schon an der Aufführung des Oratoriums in Düsseldorf beteiligt waren.

Am Freitag, 5. Mai, 19.30 Uhr, tritt das Kabarett-Ensemble „Klüngelbeu­tel“im CVJM-Haus auf und stellt unter dem Titel „Dschihad in Wittenberg – Martin Luther und sein Kampf“provokante Fragen. „Braucht der Islam einen Luther – oder umgekehrt? Wie heilig kann Luther eigentlich noch werden?“Dazu wollen die Mitglieder des Ensembles, zwei Pfarrer und eine Sozialarbe­iterin, Denkanstöß­e geben.

Ein Orgelkonze­rt am Sonntag, 14. Mai, widmet sich dann den „Lutherchor­älen in der Orgelliter­atur“. Kantor Martin Honsberg spielt ab 19 Uhr Werke von Bach, Reger, Mendelssoh­n und anderen.

„Augenmerk“lautet der Titel einer Ausstellun­g, die vom 1. bis 30. Juni in der Haaner Kirche zu sehen sein wird. Die Künstler Güdny und Wolfram Schneider-Mombaur stellen Jesus als verletzlic­h und rostig wirkende Figur dar und erzeugen mittels eines 3D-Druckers in der Evangelisc­hen Kirche zugleich 100 weitere Anfertigun­gen dieser Skulptur, die als handsignie­rtes Kunstwerk zu kaufen sein wird. Dass diese Ausstellun­g unter dem Titel „Solus Christus 3D.0“den Sohn Gottes in den Focus stellt, hat seinen guten Grund. Denn Martin Luther tat dies auch, als er die Gläubigen auffordert­e, Christus in den Mittelpunk­t ihres Lebens zu stellen.

Zwei Familienko­nzerte am 4. und 11. Juni stellen jeweils ab 15 Uhr hingegen den Reformator in den Mittelpunk­t – und das in ungewohnte­r Sichtweise. „Maaartin! Vom kleinen Martin zum großen Luther“, so lautet der Titel und ist „eine spannende Geschichte mit Orgelmusik“, verspricht Kantor Martin Honsberg. Davon haben auch die Kinder etwas.

Für den 5. September ist ein Vortrag angesetzt. Er handelt von Frau- en in der Reformatio­nszeit – denn nicht nur Männer haben zur Reformatio­n beigetrage­n, auch Frauen hatten dazu kluge Gedanken, betont Gabriele Gummel – „und einige davon waren sogar schon zu ihrer Zeit anerkannt“.

Bei der Nacht der offenen Kirchen will sich die Evangelisc­he Kirche Haan am 13. Oktober einmal mehr als Gottes Haus präsentier­en, in dem die Menschen mit all ihren Anliegen willkommen sind.

Und für den 31. Oktober – dem Reformatio­nstag, der in diesem Jahr einmalig ein arbeits- und schulfreie­r Feiertag ist – ist ein Gottesdien­st mit anschließe­ndem Luther-Mahl im CVJM-Haus geplant.

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