Zahl der Beschäftigten ist auf Rekordniveau
179.699 Arbeitsplätze im Kreis: Die Zahl der Beschäftigten war noch nie so hoch. Fachkräfte fehlen.
KREIS METTMANN In den ersten Januartagen schreibt der Kreis Mettmann Geschichte: Noch nie waren so viele Menschen in den zehn Städten sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Bei 179.699 Arbeitsplätzen toppte der Kreis die schon hohe Marke aus dem Vorjahr um 1,4 Prozent. das sorgt auch für einen anderen Rekord. Die Arbeitlosenquote sank im Kreis auf ein Allzeittief von 6,2 Prozent, sagte gestern der Vorsitzende der Agentur für Arbeit Mettmann, Marcus Kowalczyk. In allen zehn Städten liegt die Quote tiefer als im Vorjahr, nur in Haan und Wülfrath haben die Arbeitslosenzahlen leicht zugenommen.
Frauen, Männer, Voll- und Teilzeit Der Kreis weist mit 42,2 Prozent im Vergleich mit anderen Regionen eine sehr hohe Quote an beschäftigten Frauen aus. Und es werden mehr: Die Gruppe der sozialversicherungspflichtigen Männer wuchs um 1,3 Prozent, die der Frauen um 2,2 Prozent. Dies liegt vor allem an der guten Qualifikation der Frauen. 139.166 aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im März 2016 waren Vollzeitbeschäftigte (77,4 Prozent). Die Zahl der Teilzeitstellen wuchs 2016 um 5,3 Prozent auf 40.733 Jobs. Zugleich ist die Zahl der Mini-Jobber in den vergangenen drei Jahren deutlich gesunken.
Typen Jobcenter-Chefin Martina Würker freute sich, dass die Zahl der Langzeitarbeitlosen auf nur noch 6881 Personen zurückgeht. Ebenso sieht es bei Menschen über 55 Jahre und bei Schwerbehinderten aus: Sie sinken unter die Vorjahreszahlen. Nur bei den Arbeitslosen unter 25 Jahren gibt es eine Steigerung. Der Grund laut Kowalczyk: Viele Flüchtlinge, die auf den Arbeitsmarkt kommen, sind jung und können oft nicht sofort vermittelt werden.
Ausländer und Flüchtlinge Die Mammutaufgabe Integration dauert. Im Jahresdurchschnitt waren im vergangenen Jahr 4639 Ausländer arbeitslos, davon 709 aus nichteuropäischen Asylherkunftsländern. „Die Betriebe geben sich alle Mühe und auch die Flüchtlinge sind meist hochmotiviert und wollen den Weg schaffen“, sagt Kowalczyk. Größter Hinderungsgrund sei die Sprache. „Dafür brauchen wir aber einen langen Atem“, sagt Kowalczyk. „Um eine langfristige Integration auf dem Arbeitsmarkt zu erreichen, ist eine Qualifizierung zur Fachkraft notwendig“, sagt Würker.
Fachkräftemangel Jetzt ist er im Kreis angekommen: Erstmals übersteigt 2017 die Anzahl der Beschäftigten, die voraussichtlich in Rente gehen werden, die Anzahl der neuen Auszubildenden. „Diese Schere geht in den nächsten zehn Jahren immer weiter auf“, warnt Kowalczyk. Deshalb unternehme die Agentur alles, möglichst alle immer besser zu qualifizieren und auch in Ausbildung zu bringen. Die Unternehmen erinnert er an ihre Verantwortung: „Die Zahl der Ausbildungsplätze geht seit langem zurück. Da muss mehr getan werden.“