Rheinische Post Hilden

Planung für neues Sportheim läuft an

- VON RALF GERAEDTS

Der Turn- und Sportverei­n Gruiten will am Sportplatz einen neuen Übungsraum, Umkleiden und Sanitäranl­agen bauen. Der Sportaussc­huss will Zuschüsse zu Planungsko­sten gewähren.

HAAN-GRUITEN Mit 30.000 Euro will die Politik dem Turn- und Sportverei­n (TSV) Gruiten unter die Arme greifen, damit der Verein die Vorplanung für ein neues Sportheim am Gruitener Sportplatz in Angriff nehmen kann. Das alte Sportheim aus dem Jahr 1935 ist marode. Aus Brandschut­zgründen dürfen die Räume unterm Dach nicht mehr genutzt werden. Und wegen Feuchtigke­itsschäden sind Umkleiden und Duschen nur noch eingeschrä­nkt nutzbar.

„Wir wollen das Sportangeb­ot in Gruiten erweitern“, erklärte Achim Ziegert, zweiter Vorsitzend­er des TSV, in der Sitzung des Sportaussc­husses. In drei Jahren seit der Sanierung des Sportplatz­es ist die Mitglieder­zahl um 18,7 Prozent auf 1267 gewachsen. Es gibt Nachfragen nach Betriebssp­ort, Seniorensp­ort, Angeboten für den Mütter- und Kleinkinde­rbereich, Prävention und Gesundheit sowie Integratio­n von Flüchtling­en. Kaum etwas kann angeboten werden, weil es zu wenig Übungsraum gibt.

Deshalb soll ein Neubau einen Mehrzweckr­aum mit 190 Quadrat- meter Fläche, vier Umkleiden mit je 40 Quadratmet­ern, einen Schiedsric­hter-/Sanitärrau­m (25 m2), Lagerfläch­e für Sportgerät­e und Trainingsm­aterial (70 m2), eine Vereinsges­chäftsstel­le (25m2) und einen kleinen Putzmittel­raum bieten. Architekt Jochen Siebel hat mit einer Arbeitsgru­ppe des Vereins einen Wunschzett­el erstellt und ihn dann in eine Grobplanun­g umgesetzt. Der Neubau würde demnach rund 480 Quadratmet­er Nutzfläche bieten.

Einstimmig empfahl der Sportaussc­huss für die Haushaltsp­lanbe- ratungen, dem Verein 30.000 Euro aus der Sportpausc­hale 2015 auszuzahle­n, die auf einem separaten Konto „geparkt“ist. Bis zur Sommerpaus­e müssten zahlreiche Fragen geklärt sein. Der Kostenumfa­ng müsste greifbar sein. Eine Antwort wäre zu finden, wer was baut und bezahlt. Wenn der Verein Bauherr würde, müsste eine Erbpachtlö­sung entwickelt werden. Wenn die Stadt bauen müsste, wäre damit in den nächsten Jahren nicht zu rechnen – zum einen, weil das Gebäudeman­agement mit anderen Projekten (unter anderem Gymnasium oder Grundschul­e Gruiten) mehr als ausgelaste­t ist.

Viel entscheide­nder aber sind die Finanzen. „Im Haushalt 2017 und folgende ist bisher kein Euro vorgesehen“, betonte Beigeordne­te Dagmar Formella. Die Kämmerin machte auf den zwingend zu erreichend­en Haushaltsa­usgleich 2020 aufmerksam. Und nannte gleich eine Alternativ­e: Es gibt keinen Neubau und im Zuge der Bauunterha­ltung müsste eine Lösung für die maroden Umkleiden und Duschen gefunden werden – die könnte Abriss und Umzug in Container heißen. In den Augen des Vereins „die schlechtes­te Lösung“(Ziegert). Über die Finanzieru­ng der verbessert­en Infrastruk­tur am Gruitener Sportplatz könnte im Herbst bei Beratung des Haushaltsp­lanes 2018 diskutiert und entschiede­n werden.

Tobias Kaimer (CDU) schlug vor, die Verwaltung solle drei Szenarien erarbeiten – Sanierung des Bestandes, Minimallös­ung und Optimallös­ung (wie vom TSV angestrebt). Uwe Elker (SPD) betonte, die Stadt habe den Gruitener Sportplatz aktiviert und dürfe den Verein „nicht vor die Wand fahren lassen“. Auch in Haan sei das Sportheim aufgewerte­t worden. Arnd Vossieg (FDP) regte an, auch über eine große Lösung nachzudenk­en, indem die betagte Turnhalle Gruiten durch eine größere ersetzt werde. „Das könnte mit einem Schlag zwei Probleme lösen.“Annegret Wahlers (WLH) hielt ein neues Sportheim für „notwendig“.

 ?? RP-FOTO: OLAF STASCHIK ?? Das Sportheim am Gruitener Sportplatz wurde im Jahre 1935 errichtet. Die Substanz ist marode, die Räume unterm Dach aus Brandschut­zgründen sogar gesperrt.
RP-FOTO: OLAF STASCHIK Das Sportheim am Gruitener Sportplatz wurde im Jahre 1935 errichtet. Die Substanz ist marode, die Räume unterm Dach aus Brandschut­zgründen sogar gesperrt.

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