G8 oder G9 – beides ist möglich
An der HEBO-Privatschule werden beide Modelle angeboten: Schüler und Eltern können selbst entscheiden, welchen Weg zum Abi sie wählen wollen.
(rps) Seit Jahren ist ein Bildungsthema in der Politik präsenter denn je: Immer wieder werden neue Diskussionen um das Thema des Abiturs nach acht Jahren an der weiterführenden Schule entfacht. Die Politik ist sich uneins, wie es in NRW bei diesem Thema weitergehen soll. Diverse Initiativen von Schülern und Eltern versuchen nach wie vor, das G9-System wieder als Regelsystem durchzusetzen. An der HEBO-Privatschule in Mönchengladbach stellt man sich seit Jahren die Frage, warum es nie zur Debatte steht, beide Systeme in der Schule anzubieten, wie es dort schon seit Jahren geschieht. „Zwar orientieren sich unsere Jahrgangsbezeichnungen noch am G9 System, also 5 bis 13, jedoch können Schüler bei uns nach Absprache mit den Eltern und Lehrern mit individueller Unterstützung bereits nach acht Jahren zum Abitur antreten“, erläutert Jürgen Steinborn, der seit über 30 Jahren Schulleiter der privaten Ganztagsschule ist. Schüler, die vom Gymnasium zur HEBO-Privatschule wechseln, können wahlweise in das G8 oder G9 System einsteigen. Bei guten Leistungen haben grundsätzlich alle Schüler die Möglichkeit, von G9 ins G8-Modell zu wechseln.
„Natürlich ist dies mit einem administrativen Aufwand verbunden, was an Regelschulen leider nicht realisierbar ist. Zudem sollte bei der Bildungspolitik das Wohl und Interesse der Schüler und Familien die primäre Rolle spielen und nicht ein früherer Eintritt in die Berufswelt, was bei der Einführung als Kernargument für das G8 System benannt wurde“, sagt Jürgen Steinborn. „Wir lernen immer wieder verzweifelte Familien kennen, die den Mehraufwand zu Hause nicht leisten können, den das System von den Schülern und somit indirekt auch von den Eltern erfordert.“
Dass das Angebot an der HEBO-Privatschule funktioniert, zeigte sich dieses Jahr erneut im Abitur, als ein achtzehnjähriger Schüler, der sich nach zweieinhalb Jahren an der HEBO entschied, eine Klasse zu überspringen, einen Abiturschnitt von 1,8 verzeichnen konnte. Hier zeige sich, wie einfach es sein kann, Probleme zu lösen, wenn man nicht die bürokratischen und formalen Hürden überwinden müsse, mit denen eine Schule im öffentlichen System konfrontiert sei, so Schulleiter Jürgen Steinborn.