Rheinische Post Hilden

Gauck sieht Demokratie in Deutschlan­d bedroht

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BERLIN (qua) In seiner letzten großen Rede als Bundespräs­ident hat sich Joachim Gauck besorgt über den Zustand der Demokratie in Deutschlan­d und Europa geäußert. „Die liberale Demokratie und das politische und normative Projekt des Westens, sie stehen unter Beschuss“, sagte Gauck im Schloss Bellevue vor rund 200 Gästen aus Politik, Medien Wirtschaft, Gewerkscha­ften und Zivilgesel­lschaft.

Gaucks Amtszeit geht zu Ende. Am 12. Februar wird ein neuer Bundespräs­ident gewählt – aller Voraussich­t nach Außenminis­ter FrankWalte­r Steinmeier.

Gauck rief die Bürger dazu auf, sich mehr für ihr Land und die Demokratie zu engagieren. „In einem Teil der Gesellscha­ft ist ein An- spruchsden­ken gewachsen, das den Staat allein als Dienstleis­ter sieht“, bemängelte Gauck. Er warnte davor, sich bei der Informatio­nsgewinnun­g auf soziale Netzwerke zu verlassen. Dann sei der Raum freigegebe­n für „Demagogen und Autokraten“. Von der Regierung forderte er, mehr Verantwort­ung in der Welt zu übernehmen. Der Ratsvorsit­zende der Evangelisc­hen Kirche in Deutschlan­d, Landesbisc­hof Heinrich Bedford-Strohm, würdigte Gaucks Amtszeit: „Mit seiner glaubwürdi­gen, menschenna­hen und besonnenen Amtsführun­g hat Joachim Gauck in herausford­ernder Zeit dem Amt des Bundespräs­identen und dem Land zu großem Ansehen verholfen.“Stimme des Westens

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