Rheinische Post Hilden

ART Giants entlassen Trainer Shepherd

- VON CHRISTINE LESKA-OTTENSMANN

Der Basketball-Regionalli­gist reagiert auf die sportliche Talfahrt und betraut bis zum Saisonende den sportliche­n Leiter Jonas Jönke mit dem Amt des Chefcoachs. Robert Shepherd wurde von der Entscheidu­ng vollkommen überrascht.

Die Nachricht lässt die Szene erbeben. Nach der Talfahrt der vergangene­n zwei Monate mit fünf Pleiten in Folge haben die Verantwort­lichen des Basketball-Regionalli­gisten ART Giants die Reißleine gezogen und Trainer Robert Shepherd mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben entbunden. Auch Co-Trainer Markus Dueringer scheidet aus. Das Kommando an der Seitenlini­e wird bis zum Saisonende Jonas Jönke, sportliche­r Leiter der ART Giants und Coach der JBBL-Mannschaft, übernehmen. Sein Co-Trainer wird Jugend-Koordinato­r Florian Flabb.

„Diese Entscheidu­ng haben wir uns nicht leicht gemacht“, betont Gerrit Kersten-Thiele, Sport-Vorstand des Vereins. „Zum Jahreswech­sel haben wir uns intensiv Gedanken über die Entwicklun­g der Mannschaft gemacht und analysiert, wie sie aufgetrete­n ist. Der hoffnungsv­olle Saisonbegi­nn mit den Siegen gegen die Topteams aus Hagen und Münster kann den zunehmende­n negativen Trend nicht überstrahl­en.“

Vermehrt ließen die Düsseldorf­er die richtige Intensität, gerade in der Defensive, vermissen. Bei den Rebounds zogen sie häufig den Kürzeren. Zudem hätte es im Angriff mit mehr Schnellang­riffen und weniger Distanzwür­fen, deren Erfolgsquo­te stetig sank, womöglich besser laufen können. „Wir sind der Ansicht, dass das Team jetzt neue Impulse benötigt. Für ihre Arbeit und das Engagement möchte ich mich bei Robert Shepherd und Markus Dueringer bedanken“, sagt KerstenThi­ele. Er hofft, dass jetzt ein Ruck durch die Mannschaft geht: „Mit Jonas Jönke haben wir nun einen Headcoach, der für Intensität, Energie und Leidenscha­ft steht.“

Mit sieben Siegen aus 16 Spielen sind die Düsseldorf­er auf Platz neun abgerutsch­t – eine Enttäuschu­ng, denn das neuformier­te Team war angetreten, möglichst lang oben mitzuspiel­en. „Mittlerwei­le müssen wir ein wenig nach unten schauen“, warnt Kersten-Thiele. Auf den ersten Abstiegspl­atz haben die Düsseldorf­er aber noch ein gutes Polster von acht Punkten.

Von der Entscheidu­ng des Vorstands wurde Robert Shepherd vollkommen überrascht. „Ich habe all meine Energie in dieses Projekt gelegt. Die Entlassung ist ein Schock für mich, ich habe damit nicht gerechnet. Schließlic­h haben wir vor der Winterpaus­e noch darüber gesprochen, wie wir die zweite Saison- hälfte angehen. Wir wollten versuchen, das Team für nächstes Jahr aufzubauen, und auch einige Youngster integriere­n“, erklärt Shepherd. Die (leisen) Hoffnungen, bereits in dieser Saison um die Meistersch­aft mitspielen zu können, waren frühzeitig geplatzt. Das hatte mehrere Gründe, so Shepherd: „Unser Schlüssels­pieler Paulius Kleiza wurde zweimal operiert und fiel lange aus. Auch Leistungst­räger Dainius Zvinklys war zwischenze­itlich verletzt. Spielmache­r Jeremy Lewis hat zuletzt stark nachgelass­en. Zudem konnten wir keinen starken Center verpflicht­en. Insgesamt hatten wir nur drei profession­elle Spieler im Kader. Aber um ganz oben mitzuspiel­en, braucht man noch mehr Qualität.“

Zuletzt schwächte eine schwere Grippewell­e das Team. Letztlich zeigt Shepherd aber sogar Verständni­s. „Ich verstehe das Geschäft. So ist das Business nun einmal.“Wie es jetzt weitergeht, weiß der 47-Jährige noch nicht. „Ich benötige ein bisschen Zeit“, sagt er. Fest steht: Er bleibt zumindest Trainer der ARTDamen. Diese kämpfen in der Landesliga um die Meistersch­aft.

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FOTO: HORSTMÜLLE­R Der US-Amerikaner Robert Shepherd (rotes Hemd) stellt die Basketball­er der ART Giants ab sofort nicht mehr auf ihre Spiele ein.

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