ART Giants entlassen Trainer Shepherd
Der Basketball-Regionalligist reagiert auf die sportliche Talfahrt und betraut bis zum Saisonende den sportlichen Leiter Jonas Jönke mit dem Amt des Chefcoachs. Robert Shepherd wurde von der Entscheidung vollkommen überrascht.
Die Nachricht lässt die Szene erbeben. Nach der Talfahrt der vergangenen zwei Monate mit fünf Pleiten in Folge haben die Verantwortlichen des Basketball-Regionalligisten ART Giants die Reißleine gezogen und Trainer Robert Shepherd mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben entbunden. Auch Co-Trainer Markus Dueringer scheidet aus. Das Kommando an der Seitenlinie wird bis zum Saisonende Jonas Jönke, sportlicher Leiter der ART Giants und Coach der JBBL-Mannschaft, übernehmen. Sein Co-Trainer wird Jugend-Koordinator Florian Flabb.
„Diese Entscheidung haben wir uns nicht leicht gemacht“, betont Gerrit Kersten-Thiele, Sport-Vorstand des Vereins. „Zum Jahreswechsel haben wir uns intensiv Gedanken über die Entwicklung der Mannschaft gemacht und analysiert, wie sie aufgetreten ist. Der hoffnungsvolle Saisonbeginn mit den Siegen gegen die Topteams aus Hagen und Münster kann den zunehmenden negativen Trend nicht überstrahlen.“
Vermehrt ließen die Düsseldorfer die richtige Intensität, gerade in der Defensive, vermissen. Bei den Rebounds zogen sie häufig den Kürzeren. Zudem hätte es im Angriff mit mehr Schnellangriffen und weniger Distanzwürfen, deren Erfolgsquote stetig sank, womöglich besser laufen können. „Wir sind der Ansicht, dass das Team jetzt neue Impulse benötigt. Für ihre Arbeit und das Engagement möchte ich mich bei Robert Shepherd und Markus Dueringer bedanken“, sagt KerstenThiele. Er hofft, dass jetzt ein Ruck durch die Mannschaft geht: „Mit Jonas Jönke haben wir nun einen Headcoach, der für Intensität, Energie und Leidenschaft steht.“
Mit sieben Siegen aus 16 Spielen sind die Düsseldorfer auf Platz neun abgerutscht – eine Enttäuschung, denn das neuformierte Team war angetreten, möglichst lang oben mitzuspielen. „Mittlerweile müssen wir ein wenig nach unten schauen“, warnt Kersten-Thiele. Auf den ersten Abstiegsplatz haben die Düsseldorfer aber noch ein gutes Polster von acht Punkten.
Von der Entscheidung des Vorstands wurde Robert Shepherd vollkommen überrascht. „Ich habe all meine Energie in dieses Projekt gelegt. Die Entlassung ist ein Schock für mich, ich habe damit nicht gerechnet. Schließlich haben wir vor der Winterpause noch darüber gesprochen, wie wir die zweite Saison- hälfte angehen. Wir wollten versuchen, das Team für nächstes Jahr aufzubauen, und auch einige Youngster integrieren“, erklärt Shepherd. Die (leisen) Hoffnungen, bereits in dieser Saison um die Meisterschaft mitspielen zu können, waren frühzeitig geplatzt. Das hatte mehrere Gründe, so Shepherd: „Unser Schlüsselspieler Paulius Kleiza wurde zweimal operiert und fiel lange aus. Auch Leistungsträger Dainius Zvinklys war zwischenzeitlich verletzt. Spielmacher Jeremy Lewis hat zuletzt stark nachgelassen. Zudem konnten wir keinen starken Center verpflichten. Insgesamt hatten wir nur drei professionelle Spieler im Kader. Aber um ganz oben mitzuspielen, braucht man noch mehr Qualität.“
Zuletzt schwächte eine schwere Grippewelle das Team. Letztlich zeigt Shepherd aber sogar Verständnis. „Ich verstehe das Geschäft. So ist das Business nun einmal.“Wie es jetzt weitergeht, weiß der 47-Jährige noch nicht. „Ich benötige ein bisschen Zeit“, sagt er. Fest steht: Er bleibt zumindest Trainer der ARTDamen. Diese kämpfen in der Landesliga um die Meisterschaft.