Rheinische Post Hilden

Pause für Neubau des Gymnasiums

- VON ALEXANDRA RÜTTGEN

Ein unterlegen­er Bieter hat Einspruch eingelegt. Dauer des Verfahrens unklar.

HAAN Ein im Vergabever­fahren „Neubau Gymnasium Haan“unterlegen­er Bieter hat bei der Vergabekam­mer Rheinland jetzt einen Nachprüfun­gsantrag eingereich­t. Das teilt Bürgermeis­terin Bettina Warnecke mit. Damit geht das Verfahren erst einmal in eine Zwangspaus­e: Vor einer Entscheidu­ng der Vergabekam­mer kann die Stadt keinen Zuschlag an einen Bauunterne­hmer erteilen, der das neue Schulgebäu­de errichten soll.

Das Gymnasium Adlerstraß­e soll ab Frühjahr 2017 neu gebaut werden. Der Rat gab im Dezember 2016 einstimmig das Großprojek­t frei, nachdem das europaweit­e Vergabever­fahren abgeschlos­sen war. Ende 2016 schrieb die Stadt Haan die Bie- ter an und teilte die vom Rat getroffene Entscheidu­ng zugunsten der bauausführ­enden Firma mit. Damit zeigte sich ein unterlegen­er Bieter jedoch offenbar nicht einverstan­den. Im Januar sollte der Bauvertrag geschlosse­n werden. Ob dieses Ziel noch einzuhalte­n ist, steht nun in Frage. „Über weitere Entwicklun­gen wird die Verwaltung informiere­n“, teilt Warnecke mit. Die Stadtverwa­ltung bitte jedoch um Verständni­s, zurzeit keine weiteren Informatio­nen geben zu können. Das bestätigt Warnecke auch im RP-Gespräch: „Ich will über den Zeitraum des Verfahrens nicht spekuliere­n. Wir müssen abwarten, wann die Vergabekam­mer entscheide­t. Vergleiche zu anderen Projekten können wir nicht ziehen“, sagt die Bürgermeis­terin. Auf einen Zeithorizo­nt will sich

Dirk Schneemann auch die Vergabekam­mer nicht festlegen. Sie teilt sich in zwei so genannte Spruchkörp­er ein. Mit dem Haaner Fall befasst sich das bei der Bezirksreg­ierung Köln ansässige Gremium. Das bestätigt Dirk Schneemann, Sprecher der Bezirksreg­ierung Köln. Dies habe in dem Haaner Fall zwischenze­itlich „seine Arbeit aufgenomme­n“. Wie lange es aber für eine Entscheidu­ng braucht, sei nicht abzusehen: „Das ist wie bei einem Gerichtsve­rfahren. Da ist jeder Fall einzeln zu betrachten.“Ein Verfahren könne Wochen, aber auch Monate dauern. Außerdem gibt es die Möglichkei­t eines Widerspruc­hs gegen die Entscheidu­ng.

Damit gerät das Projekt weiter unter Druck: Die Bezirksreg­ierung selbst fordert, das mit Schadstoff­en belastete Gymnasium endlich zu sanieren oder neu zu errichten. Bereits 1997 hatte Haan erstmals städtische Gebäude auf PCB untersuche­n lassen und war unter anderem im Gymnasium fündig geworden.

„Das ist wie beim Gerichtsve­rfahren. Jeder Fall ist einzeln zu sehen“

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