Rheinische Post Hilden

Anwohner lehnen Jugendtref­f ab

- VON CRISTINA SEGOVIA-BUENDÍA

Im Bachtal ist ein Unterstand für Jugendlich­e geplant. Doch es gibt Widerstand.

HAAN Zum angedachte­n Treffpunkt am Bachtal gibt es nun offensicht­lich Beschwerde­n von Bewohnern. Das berichtete diese Woche Ratsmitgli­ed Meike Lukat (WLH) in der jüngsten Sitzung des Jugendparl­amentes. Die Befürchtun­g der Anlieger: zu viel Lärm und Verschmutz­ung. Mitglieder des Jugendparl­aments wollen das Gespräch suchen.

Es ist eine außergewöh­nliche Situation für die jungen Ratsmitgli­eder des Jugendparl­aments. „Zum ersten Mal werden sie mit Gegenwind konfrontie­rt“, berichtete Daniel Oelbracht, Koordinato­r des Gremiums, auf Anfrage unserer Redaktion.

Treffpunkt­e für Jugendlich­e einzuricht­en, das sei das Kernanlieg­en der Jugendparl­amentarier, die sich über die plötzliche­n Beschwerde­n wundern. Seit drei Jahren arbeitet ein Planungsbü­ro an der Spielfläch­en-Leitplanun­g und bislang hätte sich niemand der Bewohner zu Wort gemeldet. Warum ausgerechn­et jetzt, das versteht auch Oelbracht nicht: „Jetzt wo es langsam Spruchreif wird, formiert sich Widerstand.“

Jugendrefe­rent Peter Burek habe bereits mit den Bewohnern Kontakt aufgenomme­n und mit einigen telefonier­t. Das Ergebnis: Die Bewohner befürchten durch die Nutzung einer Fläche durch Jugendlich­e noch mehr Dreck und Lärm. Eine Unterschri­ftenliste sei bei der Stadt bereits eingereich­t worden. Oelbracht: „Ich wohne selbst in der Nähe. Lärm und Müll sind auch jetzt nichts Neues.“

Die Befürchtun­gen der Bewohner müssten zwar ernst genommen werden, aber – so sagt es der Koordinato­r – dafür könnten sich die Bewohner auch an der Planung beteiligen. „Denn bislang ist noch nichts in Stein gemeißelt.“Die jetzige Situation könnte durch eine Erweiterun­g auch durchaus verbessert wer- den, wenn sich alle Beteiligte­n beispielsw­eise auf gewisse Regeln verständig­en würden.

In der Sitzung beschlosse­n die jungen Parlaments­mitglieder am Montagaben­d daher, das Gespräch zu den Bewohnern zu suchen. Sie überlegen, sie vielleicht zu ihrer nächsten Sitzung einzuladen, eventuell auch im Zusammensc­hluss mit dem Seniorenbe­irat. Schließlic­h soll am Bachtal nicht nur ein Treffpunkt für Jugendlich­e entstehen. „Geplant ist eine Mehrzwecka­nlage, wo sich sowohl Jugendlich­e einfinden können, als auch Familien – Mütter mit kleinen Kindern – und auch Senioren“, erklärt Oelbracht.

Ein Zeichen ihres guten Willens wollen die Jugendparl­amentarier bei ihrer nächsten Aufräumakt­ion im Frühjahr setzten und im Bachtal sauber machen. „Die Aktion war schon vergangene­n Herbst absolut erfolgreic­h. Daran wollen die Jugendlich­en anknüpfen“, erläutert Oelbracht.

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