Anwohner lehnen Jugendtreff ab
Im Bachtal ist ein Unterstand für Jugendliche geplant. Doch es gibt Widerstand.
HAAN Zum angedachten Treffpunkt am Bachtal gibt es nun offensichtlich Beschwerden von Bewohnern. Das berichtete diese Woche Ratsmitglied Meike Lukat (WLH) in der jüngsten Sitzung des Jugendparlamentes. Die Befürchtung der Anlieger: zu viel Lärm und Verschmutzung. Mitglieder des Jugendparlaments wollen das Gespräch suchen.
Es ist eine außergewöhnliche Situation für die jungen Ratsmitglieder des Jugendparlaments. „Zum ersten Mal werden sie mit Gegenwind konfrontiert“, berichtete Daniel Oelbracht, Koordinator des Gremiums, auf Anfrage unserer Redaktion.
Treffpunkte für Jugendliche einzurichten, das sei das Kernanliegen der Jugendparlamentarier, die sich über die plötzlichen Beschwerden wundern. Seit drei Jahren arbeitet ein Planungsbüro an der Spielflächen-Leitplanung und bislang hätte sich niemand der Bewohner zu Wort gemeldet. Warum ausgerechnet jetzt, das versteht auch Oelbracht nicht: „Jetzt wo es langsam Spruchreif wird, formiert sich Widerstand.“
Jugendreferent Peter Burek habe bereits mit den Bewohnern Kontakt aufgenommen und mit einigen telefoniert. Das Ergebnis: Die Bewohner befürchten durch die Nutzung einer Fläche durch Jugendliche noch mehr Dreck und Lärm. Eine Unterschriftenliste sei bei der Stadt bereits eingereicht worden. Oelbracht: „Ich wohne selbst in der Nähe. Lärm und Müll sind auch jetzt nichts Neues.“
Die Befürchtungen der Bewohner müssten zwar ernst genommen werden, aber – so sagt es der Koordinator – dafür könnten sich die Bewohner auch an der Planung beteiligen. „Denn bislang ist noch nichts in Stein gemeißelt.“Die jetzige Situation könnte durch eine Erweiterung auch durchaus verbessert wer- den, wenn sich alle Beteiligten beispielsweise auf gewisse Regeln verständigen würden.
In der Sitzung beschlossen die jungen Parlamentsmitglieder am Montagabend daher, das Gespräch zu den Bewohnern zu suchen. Sie überlegen, sie vielleicht zu ihrer nächsten Sitzung einzuladen, eventuell auch im Zusammenschluss mit dem Seniorenbeirat. Schließlich soll am Bachtal nicht nur ein Treffpunkt für Jugendliche entstehen. „Geplant ist eine Mehrzweckanlage, wo sich sowohl Jugendliche einfinden können, als auch Familien – Mütter mit kleinen Kindern – und auch Senioren“, erklärt Oelbracht.
Ein Zeichen ihres guten Willens wollen die Jugendparlamentarier bei ihrer nächsten Aufräumaktion im Frühjahr setzten und im Bachtal sauber machen. „Die Aktion war schon vergangenen Herbst absolut erfolgreich. Daran wollen die Jugendlichen anknüpfen“, erläutert Oelbracht.