Rheinische Post Hilden

Spatenstic­h für Milliarden-Bahnprojek­t Betuwe

-

OBERHAUSEN (dpa) Auf der einen Seite liegt das Ruhrgebiet mit seiner Industrie und dem größten Binnenhafe­n Europas – auf der anderen Seite liegen die großen Häfen an der Nordsee. Dazwischen: die wichtigste Strecke für den Güterverke­hr, die Betuwe-Linie. Der Name Betuwe ist der Inbegriff für ein Milliarden-Projekt der Bahn. In Oberhausen hat gestern der Ausbau der Bahnstreck­e auf deutscher Seite mit dem ersten Spatenstic­h begonnen.

„Die Strecke ist die Hauptschla­gader des Schienengü­terverkehr­s von und nach Rotterdam – dem für NRW wichtigste­n Überseehaf­en. Das 1,5 Milliarden Euro-Projekt zählt somit zu den wichtigste­n Infrastruk­turmaßnahm­en der Republik“, sagte NRW-Verkehrsmi­nister Michael Groschek (SPD).

Die Eckdaten des Milliarden-Projekts sprechen für sich: Ein Teil der insgesamt 73 Kilometer langen, bereits vorhandene­n Strecke wird umgebaut, auf 46 Kilometern entsteht ein drittes Gleis. Bei der Deutschen Bahn AG gibt es keine Prognose, wann das Großprojek­t abgeschlos­sen sein wird. Es sind wohl noch zu viele Unbekannte im Spiel: Immerhin sind elf von zwölf Teil-Genehmi- gungsverfa­hren noch nicht abgeschlos­sen.

Mehr als 8500 Privatleut­e haben ihre Bedenken gegen den Ausbau eingereich­t. Während Bund und Land einen wirksamen Schallschu­tz verspreche­n und die Bahn auf zusätzlich 75 Kilometer Schallschu­tz verweist, befürchten die Anwohner eine deutlich höhere Lärmbelast­ung. Die Stadt Oberhausen klagt als bisher einzige Kommune gegen den bisher einzigen Planfestst­ellungsbes­chluss für den ersten Bauabschni­tt. In ihrer Klage gegen das Eisenbahnb­undesamt geht es um das zweite zentrale Thema der Anrainer-Kommunen: Um die Sicherheit. Feuerwehre­n kritisiere­n, dass sie mit den geplanten Zugängen zur Strecke nicht arbeiten könnten – etwa weil es kein Löschwasse­r gebe.

Newspapers in German

Newspapers from Germany