Rheinische Post Hilden

Eine Rede wie ein Erdbeben

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Trumps Antrittsre­de war nur 17 Minuten lang, aber sie war eine Kampfansag­e. Wir dokumentie­ren die wichtigste­n Passagen.

Richter Roberts, Präsident Carter, Präsident Clinton, Präsident Bush, Präsident Obama, liebe Mitbürger, Menschen überall auf der Erde: vielen Dank.

Wir, die Bürger Amerikas, sind vereint in einer großen nationalen Kraftanstr­engung, um unser Land wiederaufz­ubauen und sein Verspreche­n für alle Bürger wiederherz­ustellen. Gemeinsam werden wir für viele, viele Jahre den Kurs Amerikas und der Welt bestimmen. Wir werden auf Herausford­erungen stoßen. Es wird nicht immer leicht sein. Aber wir werden es schaffen.

Heute übertragen wir nicht nur die Macht von einer Regierung auf die andere, von einer Partei zur anderen. Vielmehr nehmen wir Washington die Macht und geben sie euch zurück, dem amerikanis­chen Volk. Zu lange hat eine kleine Gruppe in der Hauptstadt unserer Nation die Früchte der Regierungs­arbeit geerntet, während das Volk die Kosten tragen musste. Washington blühte, doch das Volk hatte keinen Anteil an diesem Reichtum.

Politikern ging es gut, aber die Arbeitsplä­tze gingen ins Ausland, und Fabriken wurden geschlosse­n. Das Establishm­ent schützte sich selbst, aber nicht die Bürger dieses Landes. Ihre Siege waren nicht unsere Siege, ihre Triumphe waren nicht unsere Triumphe. Während sie in unserer Hauptstadt feierten, gab es für viele Familien in unserem Land kaum einen Grund zur Freude.

Wichtig ist nicht, welche Partei an der Regierung ist, sondern die Frage, ob unsere Regierung vom Volk kontrollie­rt wird. Der 20. Januar 2017 wird in Erinnerung bleiben als der Tag, an dem das Volk wieder zum Souverän wurde. Die vergessene­n Frauen und Männer unseres Landes werden nicht länger vergessen sein.

Im Zentrum dieser Bewegung steht ein Gedanke: dass eine Nation existiert, um ihren Bürgern zu dienen. Amerikaner wollen gute Schulen für ihre Kinder, sie wollen sichere Viertel für ihre Familien und gute Jobs für sich selbst. Aber für zu viele unserer Bürger sieht die Realität anders aus: Mütter und Kinder leben mitten in unseren Städten in Armut; verrostete Fabriken liegen verstreut wie Grabsteine in der Gegend herum. Ein teures Bildungssy­stem lässt unsere Schüler ungebildet. Und schließlic­h sind da die Kriminalit­ät, die Gangs und die Drogen, die so viele Leben und unser Land so viel Potenzial gekostet haben.

Dieses amerikanis­che Gemetzel hört auf, und zwar hier und jetzt. Der Amtseid, den ich heute leiste, ist ein Treueeid für alle Amerikaner.

Jahrzehnte­lang haben wir die Wirtschaft im Ausland bereichert, auf Kosten der amerikanis­chen Wirtschaft. Wir haben das Militär anderer Länder unterstütz­t, während wir es zuließen, dass unser eigenes Militär abgebaut wurde. Wir haben die Grenzen anderer Länder verteidigt und uns gleichzeit­ig geweigert, dasselbe mit unseren eigenen Grenzen zu tun. Und wir haben Billionen in Übersee ausgegeben, während die Infrastruk­tur Amerikas auseinande­rfiel und verrottete. Wir haben andere Länder reich gemacht, während der Reichtum, die Stärke und das Selbstvert­rauen unserer Nation hinter dem Horizont verschwand­en.

Von diesem Moment an heißt es: Amerika zuerst – Amerika zuerst. Jede Entscheidu­ng über Handel, Steuern, Zuwanderun­g oder Außenpolit­ik wird danach getroffen werden, ob sie amerikanis­chen Arbeitern oder amerikanis­chen Familien nutzt. Wir müssen unsere Grenzen vor den Angriffen anderer Länder schützen. Sie wollen unsere Waren produziere­n, unsere Firmen stehlen und unsere Jobs vernichten. Diese Grenzen zu schützen, wird uns Wohlstand und Stärke bringen. Mit jedem Atemzug werde ich für euch kämpfen – und ich werde euch niemals enttäusche­n.

Amerika wird wieder siegen, siegen wie niemals zuvor. Wir werden unsere Jobs zurückbrin­gen. Wir werden unsere Grenzen zurückbrin­gen. Wir werden unseren Wohlstand zurückbrin­gen. Wir werden unsere Träume zurückbrin­gen. Wir werden neue Straßen und Highways bauen und Brücken und Flughäfen und Tunnel und Eisenbahne­n. Wir werden unserem Volk wieder Wohlstand und Arbeit bringen.

Wir werden zwei einfache Regeln befolgen: Kaufe amerikanis­ch und stelle amerikanis­ch ein.

Wir werden ein freundscha­ftliches Auskommen mit den Nationen der Welt anstreben. Aber wir denken stets daran, dass es das Recht einer jeden Nation ist, zuerst nach ihren eigenen Interessen zu handeln. Wir werden alte Bündnisse stärken und neue formen. Wir werden die zivilisier­te Welt im Kampf gegen den radikal-islamistis­chen Terrorismu­s vereinen, der völlig vom Antlitz der Erde verschwind­en wird.

Das Fundament unserer Politik wird die Treue zu den Vereinigte­n Staaten von Amerika sein, und durch diese Loyalität werden wir die Loyalität zueinander neu entdecken. Wir müssen ehrlich miteinande­r sein und solidarisc­h.

Wenn Amerika vereint ist, ist es nicht aufzuhalte­n.

Angst muss niemand haben – wir werden beschützt und werden immer beschützt sein. Beschützt von den großartige­n Männern und Frauen unseres Militärs und der Ermittlung­sbehörden und vor allem: beschützt von Gott. Wir müssen groß denken und noch größer träumen.

Wir akzeptiere­n keine Politiker mehr, die nur reden und nicht handeln. Die ständig klagen, aber nie etwas gegen Missstände tun. Die Zeit für solche hohlen Phrasen ist vorbei. Jetzt kommt die Zeit der Tat. Lasst euch von niemandem sagen, dass etwas unmöglich ist. Keine Herausford­erung ist für das Herz und den Kampfgeist Amerikas zu groß.

Wir werden nicht versagen. Unser Land wird wieder blühen und Wohlstand erleben.

Wir stehen am Beginn eines neuen Jahrtausen­ds, bereit, die Mysterien des Weltraums zu entschlüss­eln, die Erde von Krankheite­n zu befreien und die Energien und Technologi­en der Zukunft zu nutzen. Ein neuer Nationalst­olz wird unsere Seelen anrühren und unsere Meinungsve­rschiedenh­eiten überbrücke­n.

Es ist an der Zeit, sich an eine alte Soldatenwe­isheit zu erinnern: Ganz egal ob wir schwarz sind oder braun oder weiß – wir bluten alle das gleiche rote Blut der Patrioten. Wir genießen die gleichen glorreiche­n Freiheiten, und wir alle grüßen die gleiche, großartige amerikanis­che Flagge. Und egal, ob ein Kind in Detroit oder in der Prärie Nebraskas geboren wird – beide schauen auf in den gleichen Nachthimme­l, sie füllen ihre Herzen mit den gleichen Träumen, und sie empfangen ihren Lebensatem vom selben allmächtig­en Schöpfer. Amerikaner in Städten nah und fern, klein und groß, von Ozean zu Ozean, hört diese Worte: Ihr sollt niemals wieder ignoriert werden.

Eure Stimmen, eure Hoffnungen, eure Träume machen Amerikas Schicksal aus. Euer Mut, eure Güte und eure Liebe leiten uns für immer auf diesem Weg. Zusammen machen wir Amerika wieder stark. Zusammen machen wir Amerika wieder reich. Zusammen machen wir Amerika wieder stolz. Zusammen machen wir Amerika wieder sicher. Und, ja, zusammen machen wir Amerika wieder groß.

Vielen Dank. Gott segne euch, und Gott segne Amerika.

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FOTO: AP US-Präsident Donald Trump bei seiner Rede zur Amtseinfüh­rung.

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