Abtauchen bei 25 Grad
Auf der „Boot“in Düsseldorf präsentieren ab heute mehr als 1800 Aussteller aus 70 Ländern alles rund um das Thema Wassersport – vom Surfbrett übers Schlauchboot bis hin zur Luxusjacht. Erwartet werden rund 250.000 Besucher.
DÜSSELDORF In Halle 2 auf die Welle springen, nebenan mit Pressluftflasche und Neoprenanzug tauchen gehen oder dank Virtual-RealityBrille im Motorboot über den Rhein düsen – auf der weltgrößten Wassersport-Messe „Boot“in Düsseldorf sollen die Besucher bis zum 29. Januar nicht nur sehen und staunen, sondern auch selber mitmachen können. Wir geben einen Überblick. Für Wasserratten Im „Surfers Village“(Halle 2), wo das Wellenreiten im Mittelpunkt steht, ist die größte Attraktion „The Wave“, eine neun Meter breite stehende Welle, auf der man so lange surfen kann, bis man stürzt – oder sich fallen lässt. Zehn Pumpen sorgen für den Widerstand: 20 Kubikmeter Wasser pro Sekunde und damit bis zu 1,50 Meter hohe Wellen. Für Anfänger kann Entwickler Rainer Klimaschweski die Wassermassen drosseln. Auch Kinder sollen „The Wave“nutzen können, sagt er. Als weiteren Anreiz hat die Messe Prominente nach Düsseldorf geholt. Besucher können etwa US-Amerikanerin Fiona Wylde (19), amtierende Weltmeisterin im Stand-up-Paddling, sowie Hawaiianer Zane Kekoa Schweitzer, Enkel von Windsurf-Erfinder Hoyle Schweitzer, treffen. Ein ums andere Mal plumpsten die beiden gestern beim Probesurfen ins Wasser.
Die Hallen 3 und 4 sind den Tauchern vorbehalten. Dortige Neuheit: Anzüge aus Superstrech-Neopren, das dreimal so elastisch wie herkömmliches Neopren ist. Der Laie kann in einem von zwei Tauchtürmen ins Wasser steigen. Bloß ein bisschen Zeit sollte er mitbringen: Zunächst gibt es eine 15- bis 20-minütige Unterweisung, bevor der Tauchgang im etwa 25 Grad warmen Wasser beginnt. Der dauert maximal eine Viertelstunde. Familien können mit bis zu drei Personen gleichzeitig in ein Becken. Am Freitag (12 bis 15 Uhr) gibt es Handicap-Tauchen für Menschen mit Behinderung. Für Familien Am Stand „Love your ocean“(Halle 4) sollen Kinder selber erforschen, in welchem Zustand die Meere sind. Dafür hat Frank Schweikert, Vorstand der Deutschen Meeresstiftung, mehrere Kanister Meerwasser aus dem Atlantik anliefern lassen. Nele und ihr Zwillingsbruder Tobias (beide 6) entdeckten gestern, dass in dem Was- ser eine so große Menge an Mikroplastik ist, dass sie es unter dem Mikroskop sehen konnten. „Wer will, kann Wasser aus heimischen Gewässern mitbringen“, sagt Schweikert. Allerdings brauche er fürs Messen davon jeweils 20 Liter.
Am Stand von „Start Boating“(Halle 10) geht es auch um Wasser, allerdings kein reales. Mit einer Vir- tual-Reality-Brille auf der Nase und in einem umgebauten Motorboot sitzend können die Besucher über den Rhein fahren – die etwa vier Kilometer lange Strecke zwischen Flughafenbrücke und Messegelände. Ein Ventilator sorgt für Wind in den Haaren, durch die Kopfhörer dringt der Lärm des Bootsmotors. „Krass“, sagt Tester Patrick Dörr (26). Für Promi-Fans Bis Montag zeigt sich Schauspieler Sigmar Solbach am Stand der Gesellschaft zur Rettung der Delphine (Halle 3). Fürst Albert von Monaco eröffnet am Dienstag um 9.30 Uhr im Congress Center Düsseldorf das Meeressymposium und wird danach einen Rundgang über die Messe machen.