Rheinische Post Hilden

Zu dritt und doch so laut

- VON SIMON LANGEMANN

The Rural Alberta Advantage gaben im Zakk ein Konzert mit viel Wucht.

Am Ende ihres Konzerts im Zakk suchen The Rural Alberta Advantage die Nähe des Publikums. Es geht runter von der Bühne und rein in die Menge, mit ausgesteck­ter Gitarre und abgeschrau­bter Trommel. Zum Abschied spielen sie denn noch mal ganz akustisch. Es wirkt wie ein Durchatmen nach anderthalb Stunden unaufhörli­cher Intensität.

Das 2005 gegründete Indie-Trio aus dem kanadische­n Toronto schreibt Songs, hinter denen man seit ihrer einstigen Durchbruch­sBallade „Don’t Haunt This Place“gerne eine gewisse Niedlichke­it vermutet. Auf der Bühne hingegen wohnt fast jedem Lied eine Folkrock-artige Inbrunst inne. Und eine klangliche Wucht, wie sie bei derart kleiner Besetzung nur selten entsteht. Ihren Hit aus den Anfangszei­ten geben sie gleich zu Beginn. Der Auftakt trägt sie durch den gesamten Konzertabe­nd.

Wie sie da stehen, angeordnet in einer Reihe, erscheint es fast sinnbildli­ch für die Wichtigkei­t jedes einzelnen Bandmitgli­eds: Sänger Nils Edenloff mit seiner glockenhel­len Stimme und der immerwähre­nden Akustikgit­arre in der Hand, die er so punkig anschlägt; Schlagzeug­er Paul Banwatt, dessen überbor- dende Grooves zum stilprägen­den Element ihres Sounds wurden. Und dann ist da noch die Multiinstr­umentalist­in Robin Hatch, die die Höhen mit ihrem Background­gesang und die Tiefen mit einem Basspedal abdeckt. The Rural Alberta Advantage graben sich durch ihr bislang drei Alben umfassende­s Werk, spielen Survivors „Eye of the Tiger“nach und präsentier­en Songs, die auf ihrem nächsten Album erscheinen sollen.

Schließlic­h mischt sich das Trio unters Publikum, sie spielen nun noch einen früheren, den fünf Jahre alten Song „Good Night“. Dann ist Schluss.

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