Rheinische Post Hilden

Defekte Rheinbahn-Züge führen zu Ausfällen im Messeverke­hr

- VON ARNE LIEB

Die Rheinbahn verfügt nicht über ausreichen­d Züge, um den üblichen Sonderverk­ehr zur Messe „Boot“zu stemmen. Am Wochenende fahren die Bahnen wie gewohnt, ab Montag muss das Unternehme­n aber kurzfristi­g zusätzlich einen BusShuttle zwischen Innenstadt und Messe einrichten. Denn dann werden mehr Züge auf den regulären Linien gebraucht, auf der Messe-Linie U78 sind deshalb dann nur noch Züge mit zwei statt der üblichen drei Wagen im Einsatz. Der Betrieb auf allen anderen Strecken soll nach Fahrplan laufen, allerdings schließt die Rheinbahn auch hier einzelne Ausfälle nicht aus.

Der Grund ist, dass das Unternehme­n kurzfristi­g 21 Fahrzeuge aus dem Verkehr ziehen muss. Die Techniker hatten bei einer Routinekon­trolle Risse am Boden einer Stadtbahn entdeckt. Betroffen waren die Schweißnäh­te der Längsträge­r. Als Folge kontrollie­rte die Rheinbahn alle 90 Wagen des betroffene­n Typs B80, das sind die rotweißen Aluminium-Bahnen mit den Baujahren 1985 bis 1993, die den Großteil der U-Bahn-Flotte ausmachen. An insgesamt 21 Fahrzeugen fanden sich die defekten Schweißver­bindungen an den Trägern. In Abstimmung mit der technische­n Aufsichtsb­ehörde und dem Hersteller bleiben diese Wagen vorerst in den Betriebshö­fen. An den anderen Wagen dieses Typs war kein Schaden zu entdecken, die Rheinbahn kündigt aber an, sie weiter im Auge zu behalten.

Der Verkehrsbe­trieb muss deshalb ausgerechn­et zum Start der besucherst­arken Wasserspor­t-Messe am Wochenende umdisponie­ren. Insgesamt verfügt das Unternehme­n über 133 Hochflur-Stadtbahnw­agen, mit denen es allerdings auch den regulären Betrieb schultern muss. Die Rheinbahn hofft, mit Hilfe von externen Experten die betroffene­n Fahrzeuge so schnell wie möglich zu reparieren und in Betrieb zu nehmen. Einen Zeitplan gibt es aber noch nicht.

Zuletzt hatte im November 2015 ein Fund bei einer Routinekon­trolle für Einschränk­ungen im ÖPNV gesorgt. Damals entdeckten Techniker der Rheinbahn, dass ein Stahlteil in der Federung einer „Silberpfei­l“- Straßenbah­n nicht mehr an der richtigen Stelle saß. Zur Vorsicht galt damals für alle 34 baugleiche­n Fahrzeuge vorübergeh­end Tempo 40. Erst nach der Kontrolle mit Ultraschal­l durften die Fahrer wieder auf die übliche Geschwindi­gkeit beschleuni­gen.

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FOTO: RHEINBAHN Betroffen sind Stadtbahnw­agen vom Typ B80.

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