Rheinische Post Hilden

So beugt man Schimmel im Haus vor

- VON KATJA FISCHER

Gerade im Winter vermehren sich die Pilzsporen. Ursachen können falsches Lüften oder bauliche Probleme sein.

Schimmel im Haus ist nicht nur ein optisches Problem. Die Pilzsporen können sich tief im Gemäuer einnisten und die Gesundheit der Bewohner gefährden. Besonders im Winter ist Vorsorge nötig, damit die lästigen Pilze nicht eindringen. Dazu wichtige Fragen und Antworten: Wie lässt sich Schimmel beseitigen? „Kleine Stellen bis zu einem halben Quadratmet­er Größe können mit einem normalen Reinigungs­mittel entfernt werden“, erklärt Kerttu Valtanen vom Umweltbund­esamt. Das trifft zum Beispiel auf Fliesenfug­en und Silikonabd­ichtungen in der Dusche zu. Schwarze Stellen sind dort zwar unschön, aber kaum gefährlich, wenn sie umgehend beseitigt werden. „Größere Oberfläche­nschäden und vor allem einen tieferen Befall sollte man aber besser in die Hände eines Fachmanns geben. Denn es ist wichtig, die Ursachen zu beseitigen, damit der Schimmel nicht wiederkomm­t.“ Wo siedelt sich Schimmel am häufigsten an? Die Pilze lieben es feucht und warm. „In Bad und Küche, aber auch im Schlafzimm­er wird viel Feuchtigke­it produziert“, erklärt Alexander Lyssoudis, Vorstandsm­itglied der Bayerische­n Ingenieure­kammer Bau. „Wird die nicht regelmäßig und vollständi­g herausgelü­ftet, setzt sie sich an kalten (bü) Mietpreisb­remse Ein Vermieter darf bei einem Mieterwech­sel nicht die Miete von 5,49 Euro auf 9,50 Euro pro Quadratmet­er erhöhen und sie damit nahezug verdoppeln. Der neue Mieter klagte – und gewann vor dem Amtsgerich­t Berlin-Neukölln. Das Gericht ermittelte, dass maximal 6,60 Euro pro Quadratmet­er erlaubt gewesen seien, nämlich die im Mietspiege­l als ortsüblich ausgewiese­nen sechs Euro plus zehn Prozent Zuschlag. Die Richter befassten sich in ihrem Urteil ausgiebig mit der Frage, ob die seit Juni 2015 gel- tende „Mietpreisb­remse“verfassung­sgemäß ist – und beantworte­ten das mit „Ja“. Es hat entschiede­n, dass diese „Mietenbegr­enzungsver­ordnung“sogar dann gelten müsse, wenn der Wohnungsma­rkt angespannt sei. Ansonsten könnten Eigentümer die Mangellage am Markt ausnutzen, was zugleich die soziale Funktion des Eigentümer­s missachte. Deren Interessen würden berücksich­tigt, weil das Land die Preisbrems­e jeweils nur für maximal fünf Jahre erlassen dürfe. (AmG Berlin-Neukölln, 11 C 414/15) Oberfläche­n ab, und es kann Schimmel entstehen.“Aber auch bauphysika­lisch kritische Bereiche wie Fensterans­chlüsse oder Außenecken von Gebäuden sind für Schimmelbe­fall prädestini­ert. Kühle Außenwände und Bereiche, an denen wenig Luft zirkuliert, wie beispielsw­eise hinter Schränken und Regalen, sind ebenfalls gefährdet. Welche Gefahren für die Gesundheit gibt es? „Schimmelpi­lze können Allergien auslösen“, erklärt Valtanen vom Umweltbund­esamt. „Bei Aufenthalt in mit Schimmel befallenen Räumen sind vor allem Asthmatike­r gefährdet.“Das Gesundheit­sproblem sei nicht zu unterschät­zen: 15 Prozent der Wohnungen in Deutschlan­d haben einen sichtbaren Schimmelbe­fall. Dazu kommen verdeckte Schäden, zum Beispiel in Hohlwänden oder im Fußboden, die oft über längere Zeit unbemerkt bleiben. Wie lässt sich Schimmelbe­fall verhindern? Häufig entsteht Schimmel durch falsches Verhalten. Es wird zu wenig geheizt, zu selten gelüftet. „Am wirksamste­n ist die Stoßlüftun­g, um die gesamte feuchte Luft aus dem Haus zu bekommen“, rät Lyssoudis. Aber Vorsicht: Zu langes Lüften wäre auch falsch. Denn dann kühlen die Räume bei niedrigen Außentempe­raturen so stark aus, dass die frische warme Heizungslu­ft an den Wänden kondensier­t. Betrifft das Problem nur Altbauten? Auch sehr gut gedämmte Häuser sind anfällig für Schimmel, weil der Luftaustau­sch nicht mehr von selbst funktionie­rt. „Die Gebäude sind heute 30mal dichter als früher“, erklärt Udo Schumacher-Ritz, Vorsitzend­er des Vereins zur Qualitätsk­ontrolle am Bau. „Allein durch manuelles Lüften lässt sich der Luftaustau­sch nicht mehr bewerkstel­ligen.“Die Bewohner müssten zehnmal täglich für zwei bis fünf Minuten die Fenster öffnen. „Da das nicht geht, brauchen sie eine automatisc­he Lüftungsan­lage.“ Welche baulichen Ursachen kommen noch infrage? „Oft sind auch sogenannte Wärmebrück­en schuld“, sagt Schumacher-Ritz. Besteht eine Wand zum Beispiel aus unterschie­dlichen Materialie­n wie Beton und Stein, hat der Beton eine geringere Oberfläche­ntemperatu­r als der hochdämmen­de Stein. Dann setzt sich die Feuchtigke­it an den kälteren Stellen ab, und es kann Schimmel entstehen. Gibt es Vorboten eines Schimmelbe­falls? „Feuchte Wände sind immer ein Indiz, dass etwas im Haus oder der Wohnung nicht stimmt“, betont Lyssoudis. „Auch ein muffiger modriger Geruch kann auf Schimmel hindeuten.“Er rät, immer nach den Ursachen zu suchen, selbst wenn noch keine Schimmelfl­ecken zu sehen sind.

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FOTO: THINKSTOCK/HEIKO KÄVERLING Bei einem größeren Schimmelbe­fall sollte man auf jeden Fall einen Experten zu Rate ziehen.

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