Rheinische Post Hilden

Laschet wirft Kraft im Fall Amri Halbwahrhe­iten vor

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DÜSSELDORF (hüw) CDU-Landeschef Armin Laschet hat Ministerpr­äsidentin Hannelore Kraft (SPD) vorgeworfe­n, der Öffentlich­keit im Fall Amri nicht die volle Wahrheit gesagt zu haben. So habe Kraft zwar mitgeteilt, dass der Lkw-Attentäter am 21. März von den NRW-Sicherheit­sbehörden als Gefährder „ausgestuft“worden sei, weil er sich in Berlin aufgehalte­n habe. „Sie verschweig­t aber, dass er im Mai wieder hier war und wieder eingestuft wurde“, sagte Laschet auf dem CDUNeujahr­sempfang in Düsseldorf vor 900 Gästen. Wer sich solcher Halbwahrhe­iten bediene, „verspielt das Vertrauen in den Rechtsstaa­t“.

Der Unionspoli­tiker, der bei der Landtagswa­hl am 14. Mai gegen Kraft antritt, forderte die Regierungs­chefin auf, in dieser Woche im Landtag zum Fall Amri Stellung zu nehmen. Es sei nicht nachzuvoll­ziehen, dass stattdesse­n eine Unterricht­ung durch Wissenscha­ftsministe­rin Svenja Schulze über die Wissenscha­ftspolitik geplant sei. Zuvor hatte FDP-Chef Christian Lindner in einem Grußwort seine Forderung nach Rücktritt von NRWInnenmi­nister Ralf Jäger (SPD) bekräftigt. Jäger habe mit seiner Erklärung, im Fall Amri sei bis an die Grenze der Rechtsstaa­tlichkeit gegangen worden, den Eindruck erweckt, als sei der Rechtsstaa­t wehrlos. „Ein solcher Minister muss zurücktret­en“, so Lindner.

Der FDP-Politiker kritisiert­e zudem das Dienstrech­t mit der Bevorzugun­g von Frauen gegenüber besser qualifizie­rten Männern. Hier widersprac­h jedoch die saarländis­che Ministerpr­äsidentin Annegret Kramp-Karrenbaue­r (CDU). In der Vergangenh­eit sei es durchaus vorgekomme­n, dass schlechter qualifizie­rte Männer besser qualifizie­rten Frauen vorgezogen worden seien, merkte die als Gastredner­in geladene Politikeri­n süffisant an. Lindner sprach sich für eine Koalition mit der CDU aus. Mit SPD und Grünen werde seine Partei „keinesfall­s“ein Bündnis bilden, betonte er.

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