Rheinische Post Hilden

Landwirte fordern Katzensteu­er

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Streunende Tiere werden zur wachsenden Gefahr für heimische Singvögel.

DÜSSELDORF (csh) Der Rheinische Landwirtsc­haftsverba­nd (RLV) hat sich für eine Katzensteu­er ausgesproc­hen. „Es werden immer mehr Katzen ausgesetzt, die dann auf dem Land herumstreu­nen“, sagte eine RLV-Sprecherin. Viele dieser Katzen stellten eine Gefahr für bedrohte Vogelarten dar. „Landwirte können sich für die Artenvielf­alt starkmache­n, aber es ist hoffnungsl­os, wenn die Katzen diesen Einsatz zunichtema­chen“, betonte die Sprecherin.

Fast 13 Millionen Katzen halten die Deutschen, im Vergleich zu 7,9 Millionen Hunden. Deshalb gibt es in einigen Regionen bereits seit Jahren ein Katzenprob­lem. „In manchen Gegenden haben sich Kolonien aus herrenlose­n, wildlebend­en Katzen entwickelt, weil Tiere ausgesetzt wurden oder entlaufen sind“, sagte eine Sprecherin von Bundesagra­rminister Christian Schmidt (CSU). „Die Katzen erfahren ohne menschlich­e Obhut und Versor-

Andrea Hornfische­r gung häufig Schmerzen, Leiden oder Schäden in teilweise erhebliche­m Ausmaß.“

So weit wie der Landwirtsc­haftsverba­nd wollen die Jäger nicht gehen. Sie sprechen sich stattdesse­n für eine flächendec­kende Pflicht für Katzenhalt­er aus, ihre freilaufen­den Haustiere registrier­en und kastrieren zu lassen. Vorbild sei die Stadt Paderborn, wo man solch eine Regelung früh eingeführt habe, sagte Torsten Reinwald vom Deutschen Jagdverban­d. Dort müssen Katzen, die draußen unterwegs sind, ab dem fünften Lebensmona­t kastriert und registrier­t werden.

Auch andere Naturschüt­zer setzen auf eine Kastration­s-Pflicht. „Das ist der Weg, den auch die Tierärzte empfehlen“, sagte Heinz Kowalski vom Naturschut­zbund Deutschlan­d. Dem Tierschutz­bund zufolge haben deshalb bereits mehr als 430 Gemeinden in Deutschlan­d ähnliche Regeln wie Paderborn eingeführt.

„Die Katzen machen den Einsatz für den Arten

schutz zunichte“

Rheinische­r Landwirtsc­haftsverba­nd

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