Rheinische Post Hilden

Wucherndes Gras ärgert Anwohner

- VON ALEXANDRA RÜTTGEN

RP-Leser Dietmar Gründel beklagt wachsende Laubhaufen in Parkbuchte­n und auf Baumscheib­en.

HILDEN Jeden Tag geht Dietmar Gründel Brötchen fürs Frühstück kaufen, und jeden Tag ärgert er sich aufs Neue. Denn täglich führt sein Weg über ungepflegt­e Bürgerstei­ge. Einige hat er fotografie­rt. Am Lehmkuhler Weg wächst in Höhe eines Getränke- und Supermarkt­es Gras zwischen den Gehwegplat­ten aus den Ritzen. Laubhaufen haben sich an den Bordsteine­n angesammel­t. Und die Bepflanzun­g der Baumscheib­en ist von verdorrtem Unkraut überwucher­t.

„So, wie sich das darstellt, wird der ein oder andere Zeitgenoss­e dann auch noch animiert, sein Papier dorthin zu werfen oder den Hundehaufe­n einfach liegen zu lassen“, mutmaßt der 68-Jährige. Und er ärgert sich, dass er dennoch Straßenrei­nigungsgeb­ühren bezahlt.

So einfach ist die Rechnung allerdings nicht, sagt Frank Berndt vom Zentralen Bauhof der Stadt Hilden. Denn mit den Straßenrei­nigungsgeb­ühren ist die Reinigung der öffentlich­en Gehwege nicht abgegolten. „Sie obliegt satzungsge­mäß den grundstück­sangrenzen­den Eigentümer­n“, erläutert Berndt.

Heißt also: Die Anwohner selbst haben für ein gepflegtes Erscheinun­gsbild zu sorgen. Und zu den Gehwegen, die Bürger zu reinigen haben, gehören auch Grünstreif­en, Bankette und Baumscheib­en. Außerdem so genannte Aufstellfl­ächen für parkende Autos sowie Radwege, die lediglich durch Farbmarkie­rungen auf den Gehwegen gekennzeic­hnet sind. Dieser im Straßenrei­nigungsrec­ht verankerte Grundsatz trage der finanziell­en und organisato­rischen Leistungsf­ähigkeit einer Gemeinde Rechnung, erläutert Berndt: „Die Vielzahl der Grundstück­seigentüme­r beziehungs­weise Anlieger kann diese Bereiche naturgemäß besser sauber halten als einige wenige Mitarbeite­r der Stadtreini­gung.“

So einfach will sich Dietmar Gründel allerdings nicht zufrieden geben. „Das sieht hier schon seit einem dreivierte­l Jahr so aus“, ärgert er sich. Seine Forderung: Wenn schon die Anwohner zur Reinigung verpflicht­et sind, „dann sollte die Stadt auch auf Vollzug achten“.

Tatsächlic­h tut das die Stadt, hält Frank Berndt dagegen. Ragen beispielsw­eise Äste aus der Hecke eines privaten Gartens auf einen Gehoder Radweg oder bilden Laubhaufen auf Bürgerstei­gen bei Regen gefährlich­e Stolperfal­len, dann „wird der Eigentümer von uns kontaktier­t und erhält eine Frist, um das abzustelle­n“, erläutert Berndt. Das aber eben auch erst dann, wenn eine Gefahr besteht. Normal verschmutz­te Wege säubern hingegen die Mitar- beiter des Betriebsho­fs bei ihren regelmäßig­en Touren. So zieht die Kehrmaschi­ne 14-täglich durch die Straßen – 200 Kilometer sind es insgesamt. Parkbuchte­n werden hingegen ein- bis zwei mal pro Jahr von einer gesonderte­n Kolonne mit Kleinkehrm­aschine sowie in Handarbeit gereinigt.

Frank Berndt sichert zu: „Nach Auskunft der zuständige­n Einsatzlei­ter wird der Zentrale Bauhof die benannten Flächen voraussich­tlich Anfang des zweiten Quartals einer Grundreini­gung unterziehe­n.“Und auch die Baumscheib­en seien „reif“und werden daher in absehbarer Zeit vom Grünfläche­namt bearbeitet. Dietmar Gründel ist auf das Ergebnis gespannt. Er wird es beim Brötchenho­len sehen.

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