Rheinische Post Hilden

Berufsbera­ter gibt kostenfrei­e Tipps im Haaner Jugendcafé

- VON CRISTINA SEGOVIA-BUENDIA

Die Veranstalt­ung ist Auftakt einer ganzen Reihe. Weitere Workshops sind in Planung. Außerdem läuft ein Kunstproje­kt.

HAAN Die 15-jährige Miriam hat zahlreiche Interessen. Sie spielt Cello, fotografie­rt gerne. Auch in der Schule weist sie Stärken in verschiede­nen Bereichen auf: Miriam beherrscht neben Deutsch und Englisch, auch noch die Sprachen Latein, Französisc­h und Spanisch. „Das ist schon bemerkensw­ert“, äußerte Jobcenter-Mitarbeite­r Rainer Gilbert sichtlich beeindruck­t. „Und dass du zusätzlich auch noch gut mit Zahlen kannst, bietet dir wirk- lich eine große Auswahl an Berufsmögl­ichkeiten.“In eine kleine Berufsbera­tungsstell­e verwandelt­e sich jetzt das Haaner Jugendcafé. Gilbert bot Jugendlich­en ehrenamtli­ch eine zweistündi­ge Gruppenber­atung an. Mit konkreten Berufswüns­chen verließen sie das Café hinterher zwar nicht, aber aufgeklärt­er über ihre Stärken und vielfältig­en Möglichkei­ten.

So wie Miriam. Sie könnte ihre Stärken in der Jugend- und Erwachsene­nbildung, als Übersetzer­in oder Fremdsprac­henkorresp­on- dentin einbringen. Eventuell sogar mit einem naturwisse­nschaftlic­hwirtschaf­tlichen Schwerpunk­t bei großen Unternehme­n in der Wirtschaft. Miriam verzieht das Gesicht: „Ich würde gern etwas selber machen.“Kein Bürojob, kein Lehramt und schon gar nicht Übersetzer. „Also auch noch etwas im kreativen Bereich“, schlussfol­gert Gilbert.

Auch Felix nahm an der kostenlose­n Beratung teil. Konkretere Vorstellun­gen hat der 17-Jährige schon. Er möchte studieren, entweder Jura, Sozialwiss­enschaften oder Politik, gegebenenf­alls sogar das ein oder andere miteinande­r kombiniere­n. Eine Ausbildung schließt er aus. Die würde zu wenig Geld einbringen, findet er. „Das wurde uns auf dem Gymnasium so eingetrich­tert. Wir werden auf ein Studium vorbereite­t.“Das ist ein Problem, findet Gilbert, denn gute Azubis werden heute in allen Bereichen gebraucht, und die Verdienstm­öglichkeit­en seien besser, als viele denken würden. „Die Unis platzen vor Absolvente­n. Was der Markt braucht, sind Auszubilde­nde.“

Der Workshop war Auftakt einer geplanten Reihe: Im JuCa sollen künftig regelmäßig verschiede­ne Workshops angeboten werden, sagt Meike Lukat, Vorstandsm­itglied des JuCa-Fördervere­ins. Ein Kunstproje­kt unter der Leitung von Jochen Sack läuft bereits. „Die etwa 30 Leinwände, die in den nächsten Wochen entstehen, haben das Thema ‚Freizeitak­tivitäten‘ und werden oberhalb der neuen Sitzecke aufgehängt.“Die Sitzecke wurde aus Spenden des Lions Club Haan finanziert und steht seit der Winter- pause im Café. Außerdem bemüht sich Lukat derzeit um weitere Ehrenamtle­r, die zu den Themen Finanz- und Medienkomp­etenz weitere Veranstalt­ungen anbieten könnten.

Am Donnerstag, 9. Februar, wird Rainer Gilbert von 16 bis 18 Uhr einen weiteren Workshop im Haaner Jugendcafé anbieten. Bis zu zehn Schüler ab der achten Klasse können kostenlos daran teilnehmen.

Anmeldung: meike.lukat@live.de

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