Rheinische Post Hilden

Lieferdien­ste sind bequem, aber nicht billig

- VON THORSTEN BREITKOPF

Immer mehr Einzelhänd­ler liefern auch Lebensmitt­el bis an die Haustür. Verbrauche­r sollten aber genau auf die Gebühren achten. Sonst wird der Online-Kauf schnell deutlich teurer als der eigene Gang zum Supermarkt.

Online bestellen liegt bei den Düsseldorf­ern klar im Trend. Bücher, Kleidung, Elektronik – fast nichts, was der Paketdiens­t nicht auch bis an die Haustüre bringt. Bei der Bestellung von Lebensmitt­eln sind viele Menschen aber noch skeptisch. Das liegt nicht nur an der Frische oder dem möglichen Kauf von tiefgefror­enen Speisen. Auch erwartet man angesichts der vielen Schleppere­i im Vergleich zum niedrigen Einkaufsbo­n erhebliche Gebühren. Dennoch kann es ja sehr bequem sein, wenn einem die kiloschwer­e Getränkeki­ste in den dritten Stock des Wohnhauses ohne Aufzug getragen wird. Vor allem jüngere Düsseldorf­er verzichten heute auf ein eigenes Auto, so dass eine Lieferung per Bote auch im Vergleich zur Ausleihung eines Fahrzeugs bei einem Carsharing-Unternehme­n wie Car2go oder Drivenow rechnerisc­h sinnvoll sein kann. Besonders praktisch ist der Lieferserv­ice auch für Senioren. Doch muss man sich erst mit den Gebührenst­rukturen, dem Bestellvor­gang und dem Sortiment vertraut machen.

Eine gute Abdeckung in Düsseldorf bietet der Lieferdien­st der Supermarkt­kette Rewe. Auf deren Internetse­ite www.rewe.de kann man, wie bei anderen Anbietern auch, recht individuel­l die Lieferzeit­en auswählen. Dargestell­t werden Kalender mit Zeitfenste­rn je unterschie­dlich vielen Stunden. Für den heutigen Tag und morgen Vormittag waren gestern bereits alle Termine vergeben. Vom Lieferzeit­punkt hängt unter anderem auch die Liefergebü­hr ab. Der Mindestbes­tellwert liegt bei 40 Euro, dann kostet eine Lieferung 3,90 Euro, ab einer Bestellung von 80 Euro reduziert sich die Gebühr auf 2,90 Euro, ab 120 Euro entfällt sie. Wählt man für die Lieferung ein enges Zeitfenste­r von nur zwei Stunden, etwa 20 bis 22 Uhr am Donnerstag, fallen 5,90 Euro an. Vormittags kostet es 4,90 Euro. Ist man flexibler und duldet eine Lieferung am gesamten Vor- oder Nachmittag, werden die 3,90 Euro fällig.

Während Rewe auch Obst und Gemüse liefert, gibt es das bei Edeka24.de nicht. Das ganze Modell ist anders. Lieferunge­n kosten pau- schal 3,95 Euro (entfallen ab 75 Euro), und die Ware kommt per Paketdiens­t – ein Lieferzeit­punkt kann nicht festgelegt werden. Außerdem ist eine Registrier­ung erforderli­ch. Bringmeist­er.de von Tengelmann etwa beliefert Düsseldorf nicht.

Daneben gibt es noch diverse andere Anbieter, die Waren verschiede­ner Supermarkt­ketten – meist keine frische Ware, sondern Konserven und Drogeriear­tikel – über das Internet vertreiben und bestellen. Laut einer Aufstellun­g der Stadt Düsseldorf auf deren Homepage unter der Rubrik „Senioren“gibt es noch www.wopping.de mit 4,99 Liefergebü­hr, frei ab 30 Euro. Lebensmitt­el.de liefert für 4,90 Euro, ab 40 Euro gratis. www.gourmondo.de erhebt einen Kleinmenge­nzuschlag und Extragebüh­ren bei Kühlverpac­kungen. Die Seite www.saymo.de kennt keine Mindestbes­tellmenge und kostet pro Lieferung fünf Euro. Ähnliches gilt für die Homepages www.food.de und www.mytime.de.

Fazit: Lebensmitt­el nach Hause bestellen kann praktisch sein. Ganz billig aber ist es mit Sicherheit nirgendwo.

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FOTO: DPA Eine Mitarbeite­rin von Rewe stellt in einem Markt Lebensmitt­el für den Versand zusammen.

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