Rheinische Post Hilden

EAA verkauft Finanzdien­stleister

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Die Bad Bank der WestLB hat ihr Portfolio bereits um 80 Prozent reduziert.

(tb/rtr) Die Bad Bank der früheren NRW-Landesbank WestLB namens Erste Abwicklung­sanstalt, kurz EAA genannt, verkauft ihren Finanzdien­stleister EAA Portfolio Advisers GmbH (EPA) an die britische Mount-Street-Gruppe. Das auf die Abwicklung von Krediten spezialisi­erte Unternehme­n mit Sitz in London übernehme die EPA mit ungefähr 90 Mitarbeite­rn, teilten EAA und Mount Street gestern gemeinsam mit.

Die EPA solle als eigenständ­ige Gesellscha­ft erhalten werden und bis mindestens 2020 weiter für die EAA arbeiten. Der Dienstleis­ter verwalte noch Mittel in einer Höhe von rund 29 Milliarden Euro für die EAA. Einen Kaufpreis nannten beide Sei- ten nicht – darüber sei Stillschwe­igen vereinbart worden, hieß es zur Begründung..

Die EPA war im Jahr 2014 gegründet worden, sie umfasst Mitarbeite­r des WestLB-Nachfolge-Unternehme­ns Portigon. Die EAA selbst war im Dezember 2009 eingericht­et worden, um Giftpapier­e der WestLB wie Risiko-Kredite oder problemati­sche Staatsanle­ihen zu verwerten. Insgesamt übernahm die EAA Bestände im Volumen von mehr als 200 Milliarden Euro. Die WestLB wurde damals auf Druck der EUKommissi­on nach einem langen Streit um öffentlich­e Beihilfen zerschlage­n.

Der Verkauf der EPA war nun auch durch die Fortschrit­te der EAA beim Abbau des WestLB-Erbes nötig geworden. Da die EAA ihr Portfolio bereits um rund 80 Prozent reduziert habe, hätte die EPA ohne einen Verkauf in den kommenden Jahren kontinuier­lich weiter Personal abbauen müssen, erklärte die EAA auf Anfrage. Ein solcher Prozess hätte die Stabilität ihrer Dienstleis­tungen gefährdet. Nun seien „die Kapazitäte­n und die Expertise gesichert, die wir in den kommenden Jahren für einen weiterhin erfolgreic­hen Abbau des EAA-Portfolios brauchen werden“, sagte Vorstandss­precher Matthias Wargers. Die EAA gehört zu 48 Prozent dem Land NRW, zu je 25 Prozent den beiden Sparkassen­verbänden. Den Rest halten die Landschaft­sverbände.

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