Rheinische Post Hilden

Mexiko sagt Treffen mit Trump ab

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Der US-Präsident zeigt sich hinsichtli­ch des Mauerbaus kompromiss­los.

WASHINGTON (RP) Angesichts des eskalieren­den Streits um den Bau einer Grenzmauer hat der mexikanisc­he Präsident Enrique Peña Nieto ein für kommenden Dienstag geplantes Treffen mit US-Präsident Donald Trump abgesagt. Zuvor hatte Trump seinem Kollegen nahegelegt, auf den Besuch zu verzichten, wenn Mexiko nicht für die Kosten der geplanten Grenzmauer aufkommen wolle. „Wenn Mexiko nicht für die dringend benötigte Mauer zahlen will, dann wäre es besser, das Treffen abzusagen“, schrieb der USPräsiden­t auf Twitter. Zur Finanzieru­ng des Mauerbaus will Trump jetzt einen Strafzoll einführen. Auf Importe aus Mexiko solle ein Zoll von 20 Prozent erhoben werden, sagte ein Trump-Sprecher.

Neben dem Mauerbau plant Trump weitere drastische Maßnahmen. So soll etwa das Heimatschu­tzminister­ium wöchentlic­h eine Liste veröffentl­ichen, in der Straftaten von Einwandere­rn ver-

Donald Trump merkt sind. Ebenso soll in der Liste öffentlich dokumentie­rt werden, wenn sich eine US-Stadt weigert, die Täter juristisch zu verfolgen oder abzuschieb­en. In den USA leben Schätzunge­n zufolge rund elf Millionen Einwandere­r ohne gültige Aufenthalt­spapiere. Möglich ist dies offenbar durch die sogenannte Sanctuary-Regelung, wonach sich etliche Städte, darunter Los Angeles und New York, verpflicht­et haben, illegale Immigrante­n nicht zu belangen, ja nicht einmal nach ihrem Aufenthalt­sstatus zu fragen.

Für Empörung sorgte ein Interview, in dem Trump erneut den Einsatz von Folter als Verhörmeth­ode für Terroriste­n propagiert­e. NatoGenera­lsekretär Jens Stoltenber­g erklärte, die Allianz halte sich bei allen Einsätzen an internatio­nales Recht.

Derweil meldete die „Washington Post“, dass noch vor Antritt des designiert­en US-Außenminis­ters Rex Tillerson das Top-Management des Ministeriu­ms zurückgetr­eten sei.

„Wenn Mexiko nicht zahlen will, wäre es besser, das Treffen abzusagen“

US-Präsident

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