Rheinische Post Hilden

Wahlbetrug: Trump beruft sich auf Bernhard Langer

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WASHINGTON (dpa) US-Präsident Donald Trump hat von Betrug bei der US-Präsidente­nwahl gesprochen und stützt diese Behauptung nach einem Medienberi­cht zum Teil auf eine fragwürdig­e Anekdote über den deutschen Golfer Bernhard Langer. Dieser habe ihm erzählt, er sei am Wahltag an einem Wahllokal in Florida abgewiesen worden, während viele vor und hinter ihm in der Schlange gestanden und Stimmen abgegeben hätten, „die nicht aussahen, als sollten sie wählen dürfen“.

Das soll Trump bei einem Treffen mit führenden Parlamenta­riern am Montag im Weißen Haus erzählt haben, wie die „New York Times“am Mittwoch (Ortszeit) unter Berufung auf drei „Mitarbeite­r“berichtete, die dort gewesen seien. Die angeblich unrechtmäß­igen Wähler stammten dem Präsidente­n zufolge vermutlich aus lateinamer­ikanischen Ländern. Der „sehr berühmte Golfer“sei ein Freund von ihm. Langers Tochter Christina erklärte auf Nachfrage, ihr Vater sei deutscher Staatsbürg­er und könne daher nicht an US-Wahlen teilnehmen, wie das Blatt weiter berichtete. „Er ist kein Freund von Präsident Trump, und ich weiß nicht, warum er über ihn reden würde.“„Ich werde um eine groß angelegte Untersuchu­ng zu Wahlbetrug bitten“, hatte Trump am Mittwoch getwittert. Zuvor hatte er behauptet, es habe zwischen drei und fünf Millionen Stimmen für seine Konkurrent­in Hillary Clinton gegeben, die nicht hätten abgegeben werden dürfen. Nur deshalb habe Clinton bei der Wahl am 8. November insgesamt fast drei Millionen mehr Stimmen erhalten als er. Durch die Verteilung der Stimmen auf Wahlmänner hatte Trump gewonnen. Beweise für den angebliche­n Wahlbetrug hat er bislang nicht geliefert.

„Mein Vater ist kein Freund von Trump, und ich weiß nicht, warum er über ihn reden würde“

Langers Tochter Christina

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