Rheinische Post Hilden

Australian Open erleben Endspiele der alten Garde

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Die Williams-Schwestern bestreiten ihr Familien-Finale, während Roger Federer auf ein Duell mit Rafael Nadal hofft.

MELBOURNE (sid) Die WilliamsSc­hwestern und Roger Federer haben bei den Australian Open die Zeit zurückgedr­eht. Während sich Serena und Venus morgen erstmals seit acht Jahren in einem Grand-SlamFinale gegenübers­tehen werden, sorgte Federer auf seine Weise für Retro-Stimmung Down under.

Der 35-Jährige gewann am Australia Day das Schweizer Duell gegen Stan Wawrinka mit 7:5, 6:3, 1:6, 4:6, 6:3 und greift am Sonntag nach seinem 18. Grand-Slam-Titel. „Ich könnte nicht glückliche­r sein und hätte es nicht zu träumen gewagt, dass ich so schnell nach meiner Verletzung­spause wieder hier stehe“, sagte Federer, der nach einer KnieOP in der zweiten Saisonhälf­te 2016 pausiert hatte. Gegner im Endspiel ist entweder sein langjährig­er Dauerrival­e Rafael Nadal (Spanien) oder der Bulgare Grigor Dimitrow. Beide stehen sich heute (ab 9.30 Uhr) im Halbfinale gegenüber. „Ein Duell gegen Rafa ist immer etwas Besonderes“, meinte Federer: „Das wäre eine unglaublic­he Geschichte.“

Die schrieb auch Venus Williams mit ihrem 6:7 (3:7), 6:2, 6:3 gegen ihre Landsfrau Coco Vandeweghe. Mit 36 Jahren ist die ehemalige Nummer eins die älteste Australian­Open-Finalistin aller Zeiten. „Im tiefsten Innern bin ich aber noch ein Kind. Mein Gott, das ist alles so verrückt. Und es bedeutet mir alles“, sagte Venus Williams, die erstmals seit 2003 wieder das Endspiel von Melbourne erreichte.

Dass sie dort im 28. Sister Act auf ihre jüngere Schwester Serena (35) trifft, machte die Freude der beiden Amerikaner­innen am australisc­hen Feiertag perfekt. „Damit geht für uns der größte Traum in Erfüllung. Eine Williams wird auf jeden Fall ge- winnen“, sagte Serena Williams strahlend: „Und egal, wie es ausgeht, wir sind beide schon jetzt Gewinnerin­nen.“Die 22-malige Major-Siegerin hatte das Familiendu­ell durch ihr 6:2, 6:1 gegen Überraschu­ngs-Halbfinali­stin Mirjana Lucic-Baroni (Kroatien) ermöglicht.

Es ist das erste Mal seit 2009, dass sich Venus und Serena im Finale eines Grand-Slam-Turniers gegenübers­tehen. Und es fühlt sich an, als sei inzwischen eine Ewigkeit vergangen. Vor knapp acht Jahren hatte die Jüngere in Wimbledon ihr sechstes von insgesamt acht familienin- ternen Major-Endspielen gewonnen. Von einer Revanche will Venus dennoch nichts wissen: „Das ist ein Wort, das ich niemals benutze. Aber klar, ich will natürlich gewinnen.“Serena Williams könnte mit einem Erfolg ihren 23. Major-Coup landen und an Steffi Graf vorbeizieh­en.

Federer kann am Sonntag seinen ersten Grand-Slam-Titel seit Wimbledon 2012 gewinnen, für Wawrinka ist er ohnehin eine Ausnahmeer­scheinung. „Roger schwebt über den Platz. Er ist der beste Spieler aller Zeiten“, schwärmte der USOpen-Sieger.

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