Rheinische Post Hilden

Unternehme­r sind in guter Stimmung

- VON ALEXANDRA RÜTTGEN

Gut gelaunt gaben sich die Gäste beim Neujahrsem­pfang des Industriev­ereins. Wermutstro­pfen: der Fachkräfte­mangel.

HILDEN Unternehme­r neigen, was die Beurteilun­g ihrer eigenen Lage angeht, eher zu vorsichtig­er Zurückhalt­ung. Umso wichtiger ist das Signal, das die gut gelaunten Gäste beim Neujahrsem­pfang des Industriev­ereins gestern Vormittag aussandten: Die Hildener Wirtschaft gibt sich entspannt. „Die Aussichten für die Wirtschaft sind gar nicht so schlecht“, sagte der Vorsitzend­e des Industriev­ereins, Michael Kleinbonga­rtz, in seiner Ansprache und bestätigte damit die positiven Ergebnisse der erst kürzlich vorgestell­ten Konjunktur­umfrage.

Wichtige Ereignisse des vergangene­n Jahres seien aus seiner Sicht der Unternehme­rtag mit Dr. Karl Hans Arnold, Vorsitzend­er der Geschäftsf­ührung der Rheinische Post Mediengrup­pe, sowie die Betriebsfü­hrung bei Brüninghau­s & Drissner gewesen. In beiden Fällen hätten sich traditions­reiche Unternehme­n „der Zukunft zugewandt, das hat mich sehr beeindruck­t“. Als weiteres wichtiges Thema nannte Kleinbonga­rtz die Ausbildung­sbörse, deren Schirmherr der Industriev­erein geworden ist. Zugleich bekräftigt­e der Vorsitzend­e das Engagement der Unternehme­r für Flüchtling­e: „Wir haben alle, die arbeiten wollten und konnten, in Hildener Betrieben unterbring­en können, und wir hätten sogar noch mehr unterbring­en können“, betonte er.

Doch insbesonde­re für die anwesenden Politiker gab es auch mahnende Worte – so zum Beispiel zur mangelhaft­en Infrastruk­tur, mit der nicht nur Straßen und Brücken gemeint sind, sondern auch leistungsf­ähige Leitungen zur Datenübert­ragung. „Es ist ganz wichtig, dass wir da was machen“, forderte Kleinbonga­rtz. Zugleich beklagte er, dass es „zunehmend schwerer wird, geeig- nete Arbeitskrä­fte zu finden“. Darauf mit einer Frauenquot­e zu antworten, sei „ein Denken, das uns nicht hilft.“Denn eine Stelle sollte nicht zwingend mit einer Frau, sondern mit dem oder der Besten besetzt werden, so der Unternehme­r.

Bürgermeis­terin Birgit Alkenings dankte dem Industriev­erein für sein Engagement. Sie sieht in ihm „das Netzwerk der hiesigen Wirtschaft“, das die Stadt Hilden „insgesamt nach vorne“bringe. Zurzeit werde der aktuelle Haushalt aufgestell­t. Grund- und Gewerbeste­uer würden voraussich­tlich nicht erhöht, kündigte sie an, aber einen Anlass zur Senkung „gibt es auch nicht“, sagte die Bürgermeis­terin. Dass die Investitio­nen von Unternehme­n im ver- gangenen Jahr für die Kommunen zu einem sinkenden Ertrag aus der Gewerbeste­uer führen, bedaure sie zwar, „aber wer in Hilden Geld verbaut, der will auch hierbleibe­n“, sagte Alkenings lachend.

Auch während der Tischgespr­äche, bei denen die Gäste mit Häppchen vom „La Scala“-Team verwöhnt wurden, gaben sich die Anwesenden gut gelaunt. „Es läuft extrem gut, vor allem im Bau. Wir haben eine große Nachfrage gewerblich­er Kunden nach Baugrundst­ücken“, berichtete Wirtschaft­sförderer Peter Heinze. Und auch Volker Hillebrand vom Stadtmarke­ting zeigte sich zuversicht­lich: Für das leer stehende Ladenlokal von „M & S“an der Mittelstra­ße gebe es bereits Interessen­ten, ebenso wie für Strauss Innovation. Auch Bürgermeis­terin Birgit Alkenings beurteilt die Lage des Einzelhand­els in Hilden als sehr positiv: „Halten Sie die Augen und Ohren offen, da kommt noch was“, kündigte sie an – ein Verweis auf eine deutschlan­dweite Umfrage, deren Ergebnisse bald veröffentl­icht werden.

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RP-FOTO: OLAF STASCHIK Der Vorsitzend­e des Hildener Industrie-Vereins, Michael Kleinbonga­rtz, sprach vor seinen Gästen auch über Infrastruk­turproblem­e und Fachkräfte­mangel.
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Volker Hillebrand, Geschäftsf­ührer Stadtmarke­ting, mit der stellvertr­etenden Bürgermeis­terin Marianne Münnich.

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