Rheinische Post Hilden

City-Konzept lockt 160 Haaner an

- VON ALEXANDRA RÜTTGEN

Stadt spricht über weitere Pläne für die Innenstadt. Mit der großen Resonanz hatte sie allerdings nicht gerechnet.

HAAN Von der Resonanz auf ihr Angebot waren selbst die Veranstalt­er überrascht. „Ich hatte nicht mit einem so großen Zulauf gerechnet“, sagte Bürgermeis­terin Bettina Warnecke, als sie am Mittwochab­end im Versammlun­gsraum der Stadt-Sparkasse zur Begrüßung ans Mikrofon trat. Rund 160 Gäste waren gekommen – mehr, als Stühle bereit gestellt worden waren. Einige Bürger entschloss­en sich daher, den Referenten stehend zuzuhören – und hielten zwei Stunden lang durch: Vertreter der Stadtverwa­ltung und Investoren sprachen über ihre Pläne für die Haaner Innenstadt. Es moderierte Ursula Mölders. Deren Stadtplanu­ngs-Büro „Dr. Jansen GmbH“hat das Integriert­e Handlungsk­onzept Innenstadt in seine jetzige Form gegossen.

Mit diesem Handlungsk­onzept soll die Haaner Innenstadt attraktive­r gemacht werden. In zwei Workshops sammelten Bürger dazu Ideen, die in das Konzept einflossen. Dass zurzeit womöglich der Eindruck des Stillstand­s entsteht, sei dem Warten geschuldet, erläuterte der Technische Dezernent, Engin Alparslan: Im November 2016 hat die Stadt den Förderantr­ag gestellt. Sie hofft, dass das Land sechs Millionen Euro zuschießt. Insgesamt soll der Umbau der Innenstadt zehn Millionen Euro kosten. Vier Millionen bestreitet die Stadt Haan aus eigenen Mitteln. Bis zum Frühjahr erwartet sie einen positiven Bescheid. „Vorher dürfen wir nicht anfangen. Wir dürfen planen, aber nicht bauen“, betonte Alparslan.

Dennoch geschieht etwas, betont die Stadtverwa­ltung. So wird ein Gestaltung­swettbewer­b für den öffentlich­en Raum und die zentralen Grünfläche­n vorbereite­t. Er soll im Frühjahr, spätestens aber im Sommer 2017 laufen. Auf ein Ergebnis hofft die Stadt noch vor der Sommerpaus­e, berichtete Stadtplane­r Peter Sangermann.

Immer wieder hatten die Zuhörer Gelegenhei­t, Fragen zu stellen. Das taten sie ruhig und interessie­rt. Sind die Eigenmitte­l für das Konzept bereits eingeplant?, fragte ein Bürger. Ja, so die Antwort von Alparslan, der Betrag ist im Haushalt verankert. Wie viel Grünfläche des Schillerpa­rks wird für den Neubau des Geschäftsh­auses Windhövel geopfert? Antwort: Keine. Zieht der neue Supermarkt Kaufkraft von anderen, bestehende­n Geschäften ab? Antwort: Der neue (hochwertig­e) Lebensmitt­el-Einzelhand­el soll dazu dienen, wieder mehr Kaufkraft in Haan zu binden, die ansonsten in andere Städte abfließt. Inwieweit wird bei den Plänen für die Innen- stadt der Denkmalsch­utz berücksich­tigt? Antwort: Die jetzt veröffentl­ichte Gestaltung­sfibel wurde begleitet von den Mitarbeite­rn der Denkmalpfl­ege. Zu den Rednern des Abends gehörte auch Guido Mering, Leiter des Tiefbauamt­es, der über den Ausbau der Dieker Straße sprach. Außerdem Markus Mertens, neuer Eigentümer der Marktpassa­ge, sowie Horst Jütte (ITG), Investor des Geschäftsh­auses am Windhövel, und dessen Architekt Arnd Gatermann. Jütte hofft, Ende dieses Jahres Planungsre­cht für sein Projekt zu haben. Eine erste Bürgerbete­iligung könne es womöglich schon im Frühjahr dieses Jahres ge- ben. Markus Mertens, gebürtiger Haaner, lag hingegen daran, seine Investitio­n als dauerhaft und nachhaltig darzustell­en. Kaufen und schnell wieder verkaufen, das sei nicht seine Philosophi­e. „Und ich finde, dass die Stadt besser als die Stimmung der Menschen ist“, schrieb er den Haanern ins Herz.

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RP-FOTO: ARUE Diese Kosten sind für die Einzelproj­ekte des Integriert­en Handlungsk­onzeptes Innenstadt geplant.
 ?? RP-FOTO: ARUE ?? Ein gut gelauntes Team: Peter Sangermann, Engin Alparslan, Ursula Mölders und Guido Mering (v.l.).
RP-FOTO: ARUE Ein gut gelauntes Team: Peter Sangermann, Engin Alparslan, Ursula Mölders und Guido Mering (v.l.).

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