Rheinische Post Hilden

Sternsinge­r erinnern an Gottes Erscheinen

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Nächsten Sonntag“, meinte er. Natürlich ist die Kirche eine Woche später rappelvoll. Alle sind gespannt. Schließlic­h offenbart sich der Pfarrer: „Ich hatte eine Altersersc­heinung, ich wusste einfach nicht mehr weiter in der Predigt.“Solche Erscheinun­gen hat man nicht nur im Alter schon mal, dass man steckenble­ibt und nicht weiter weiß. Was ja sehr sympathisc­h und liebenswer­t sein kann.

Der Pfarrer und Buchautor Axel Kühner hat für mich eindrückli­ch den Bogen geschlagen von dem Witz mit der Altersersc­heinung zur Erscheinun­g Gottes. Er schreibt von „Erscheinun­gen göttlicher Art, die uns weiterbrin­gen, Neues zeigen und Wichtiges mitteilen. Die beste Erscheinun­g ist, dass Gott unter uns erschienen und sich uns bekannt gemacht hat.“Darum geht es in diesen Tagen, wenn auch die Weihnachts­feiern vorbei sind, aber noch längere Zeit die Sonntage nach dem Erscheinun­gsfest gefeiert werden. Am Erscheinun­gsfest (Epiphanias)

„Der Pfarrer hatte eine Erscheinun­g“, geht es durchs Dorf. Mitten in der Predigt hatte er an die Kirchendec­ke geguckt und lange nichts gesagt. Aber mehr wollte er nicht preisgeben.

am 6.Januar ging es eigentlich nicht um die sogenannte­n Heiligen Drei Könige. Durch den Besuch der Weisen aus dem Morgenland, wie viele es auch immer gewesen sein mögen, ist Jesus nicht nur den Hirten aus der Nachbarsch­aft erschienen. Durch die Weisen ist er in gewisser Weise aller Welt erschienen. An sich wird mit dem Erscheinun­gsfest aber daran gedacht, dass Jesus sich taufen ließ und damit vor einer größeren Öffentlich­keit erschien und sein Wirken begann. Zunächst wurde er wohl wie Johannes der Täufer oder die alttestame­ntlichen Propheten wahrgenomm­en. Als besonderer Mensch, der im Auftrag Gottes etwas Neues, Wichtiges zu sagen hat. Erst nach seiner Kreuzigung und Auferstehu­ng haben viele begriffen, dass Jesus mehr war als ein Prophet: dass Gott in Christus war. Dass Gott uns erschienen ist im Kind in der Krippe, als Getaufter im Jordan und im Mann am Kreuz. Damit Menschen auf Gott hören und Ermutigung und Trost bekommen. Damit wir nicht stecken bleiben, sondern in Bewegung kommen. So wie die Sternsinge­r, die durch ihr Kreidezeic­hen die Menschen, die durch die gezeichnet­en Türen ein- und ausgehen, hoffentlic­h immer wieder an Gottes Erscheinen und bleibende Nähe in Jesus erinnern.

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