Weniger Neukunden wegen Gebühren
Die Sparda-Bank West vermeldet einen geringeren Kundenanstieg.
(dans) Trotz der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank hat die Sparda-Bank West 2016 ihre Bilanzsumme um 3,2 Prozent auf knapp 8,9 Milliarden Euro steigern können. Der Zuwachs an Neukunden fiel im vergangenen Jahr dagegen deutlich geringer als in den Vorjahren aus. Ein Grund dafür sind die seit April 2016 erhöhten Gebühren. Zwar bleibt die Kontoführung weiterhin kostenlos, doch für die Nutzung ihrer EC-Karte müssen Kunden derzeit jährlich zehn Euro bezahlen; die Nutzung einer Kreditkarte schlägt nun mit 40 statt 30 Euro im Jahr zu Buche. Dieser Schritt habe einige Kunden gekos- tet, erklärte Vorstandsvorsitzender Manfred Stevermann. Hinzu kommt, dass das Landgericht Düsseldorf dem Institut aufgrund seiner Gebühren für die EC-Karte erst vor wenigen Tagen untersagt hat, das Girokonto weiterhin als kostenlos zu bewerben. Zusätzliche Gebührenerhöhung seien laut Stevermann in diesem Jahr jedoch nicht geplant.
Um in Zukunft dennoch mehr Kunden zu gewinnen, will die Bank stärker auf Digitalisierung setzen und ihr Online-Angebot ausbauen. Dadurch sollen vermehrt junge Menschen angesprochen werden. Denn auch das hohe Durchschnitts- alter seiner Kunden setzt das Institut unter Druck. Filialschließungen stünden aber nicht auf der Agenda. Selbst jüngere Kunden wünschten sich mehrheitlich eine direkte Beratung in den Filialen. Aus diesem Grund will die Sparda-Bank West weiterhin auf beide Kanäle setzen, die sich gegenseitig ergänzen sollen.
Die Sparda-Bank West ist eine Genossenschaftsbank für Privatkunden und nach eigenen Angaben das siebtgrößte genossenschaftliche Kreditinstitut Deutschlands. In Düsseldorf hat die Bank sechs Filialen. Hinzu kommen weitere SBCenter und Immobilienfinanzcenter.