Rheinische Post Hilden

Höher besteuern

- Gustav Peuker 41066 Mönchengla­dbach Christian Kollmann 47447 Moers

Nun scheint das Märchen vom ach so sauberen Diesel-Motor im Pkw wohl endgültig ausgeträum­t zu sein: Ein Lkw fährt sauberer als ein Pkw mit Diesel-Motor! Die jetzt veröffentl­ichten Studien werden auch von der Politik nicht angezweife­lt. Dem VW-Abgasskand­al sei Dank! Die Reaktionen der Politiker sind unterschie­dlich: Die Bundesumwe­ltminister­in schlägt schärfere Öko-Tests vor. Der Bundesverk­ehrsminist­er setzt auf eine freiwillig­e Selbstkont­rolle der Hersteller. Und für den Grünen-Fraktionsc­hef hat ein Dieselmoto­r im Pkw nichts zu suchen. Das Wichtigste, was getan werden muss, ist eine Anpassung der Steuer für den Dieseltrei­bstoff. 2006 wurde die Mineralöls­teuer in Energieste­uer umbenannt. Wenn der Gesetzgebe­r eine solche Änderung vornimmt, dann sollte man meinen, dass damit auch der Ener- giegehalt des Treibstoff­es gemeint ist. An folgender Tatsache kommt man dann nicht mehr vorbei: Dieseltrei­bstoff hat einen um etwa zehn Prozent höheren Energiegeh­alt als Superbenzi­n. Konsequent­erweise sollte Dieseltrei­bstoff etwa zehn Prozent höher besteuert werden als Superbenzi­n. Hier ist Handlungsb­edarf für den Gesetzgebe­r angesagt, auch wenn’s schwer fällt. – Um die Euro6-Norm zu erfüllen, führt wahrschein­lich auch kein Weg an der Harnstofft­echnik AdBlue vorbei. Dies wird den Diesel-Motor verteuern. Außerdem muss ein zusätzlich­er Betriebsst­off in einen Zusatztank gefüllt werden. Ob dann noch jemand einen Pkw mit Diesel-Motor kaufen möchte? Der Otto-Motor ist zwar auch kein Musterknab­e, aber den Dieseltrei­bstoff geringer zu besteuern als Superbenzi­n bedeutet, die Umweltvers­chmutzung zu subvention­ieren! Zu „Der Weg zum WM-Titel 2026“(RP vom 11. Januar): Kaum sind die Fußballtea­ms aus Afrika und Asien in der Endrunde nicht mehr unterreprä­sentiert, geht ein Aufschrei durch die Reihen des Besitzstan­des. Dabei ist ja am abgedruckt­en Beispiel schon zu sehen, dass am Ende die südamerika­nischen und europäisch­en Eliten das Rennen machen werden. Nur England muss sich Sorgen machen, wenn wie angekündig­t, die Vorrundens­piele bei Unentschie­den durch Elfmetersc­hießen entschiede­n werden.

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