Eine Wohnung wie maßgeschneidert
Die Ideen einer Innenarchitektin haben ein runtergekommenes Objekt in eine Top-Adresse verwandelt.
Wieso es gleich auf den ersten Blick gefunkt hat, lässt sich heute schwer sagen. Als Frank von Felbert vor etwa zwei Jahren diese Räume betrat, sah er kleine dunkle Zimmer, undichte Decken, Schimmel an den Wänden – „die Wohnung war eine totale Bruchbude.“Und doch. Da war so ein Gefühl. Und das schnelle Urteil der Innenarchitektin Catrin Haacke: „Daraus lässt sich was machen.“So begann die bewährte Geschichte, deren Zutaten aus Mut, Fantasie und einem Batzen Geld bestehen, um einen runtergekommenen Leerstand in ein maßgeschneidertes Zuhause zu verwandeln.
Garageneinfahrten neben der Haustür, rötliche Klinkerfassade: Das Haus an der Scheibenstraße, erbaut in den 1980er Jahren, ist nicht gerade das, was man einen architektonischen Hingucker nennen würde. Aber die Lage ist top. Hofgarten, Rheinufer, Ehrenhof, Altstadt – alles nur ein paar Schritte entfernt. Die Nähe zum Rhein ist besonders
„Wir haben uns für wenige Materialien entschieden, die in allen Räumen wiederkehren“
Catrin Haacke
Innenarchitektin
wichtig, denn Frank von Felbert betreibt eine Eventagentur und schickt Menschen mit Speedbooten auf den Fluss (Firmenmotto: „Adrenalin kann man jetzt mieten!“) und zur anschließenden Party aufs eigene Hausboot. Sein Arbeitsplatz ist also um die Ecke.
Die Erdgeschoss-Wohnung war schon einige Jahre vergeblich zum Kauf angeboten worden, „keiner hat sich daran getraut“, so der heutige Eigentümer. Ein Anbau im Hof mit langem Flur und kleinen Räumen war jahrelang als Büro genutzt worden. Irgendwie passte das Ganze nicht zusammen, bot aber mit immerhin 200 Quadratmetern reichlich Platz. Gleich der erste Entwurf von Catrin Haacke zeigte die Möglichkeiten, die in diesem merkwürdigen Objekt steckten. Kernidee: Alle Räume der Wohnung umschließen mit großen Schiebetüren zwei Innenhöfe. Sie sind die ausschließlichen natürlichen Lichtquellen.
„Wir haben uns außerdem für wenige Materialien entschieden, die in allen Räumen wiederkehren – vom Gäste-WC bis zum Fitnessraum“, erläutert Catrin Haacke ihr Konzept. So wurden alle Wände weiß gestrichen, dazu entschied sich der Hausherr für einen Fußbodenbelag, der mit seiner Optik an Bootsstege