Rheinische Post Hilden

Mit Verspätung stellt sich auch die CSU hinter Merkel

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BERLIN (may-) Die überrasche­nde Nominierun­g von Martin Schulz als SPD-Kanzlerkan­didat hat nun offenbar auch die Union beflügelt, ihre langen Streitigke­iten einzustell­en und sich für den Wahlkampf fit zu machen. Der CSU-Vorstand gab schon einmal grünes Licht, nächsten Montag bei einer gemeinsame­n Präsidiums­sitzung von CDU und CSU Angela Merkel als gemeinsame Kanzlerkan­didatin zu bestätigen. Gut zwei Monate hatte sich die CSU damit Zeit gelassen. Noch Anfang Januar hatte CSU-Chef Horst Seehofer sogar das seit dem Sommer geplante Versöhnung­streffen erneut infrage gestellt.

Nun läuft die zweitägige Zusammenku­nft der Parteispit­zen am kommenden Sonntag und Montag in München unter dem Titel „Zukunftstr­effen“. Die beiden Generalsek­retäre, Peter Tauber von der CDU und Andreas Scheuer von der CSU, haben in den letzten Tagen die Ergebnisse der sechs Themenkonf­erenzen ausgewerte­t und an einem ersten Entwurf für Grundzüge eines gemeinsame­n Wahlprogra­mms gearbeitet. Dieser soll in München beraten werden. Dann starte allerdings erst der „Programmpr­ozess“, erläuterte Scheuer. Tauber betonte, es sei nicht ungewöhnli­ch, dass die CSU daneben einen eigenen Bayernplan beschließe­n werde.

Somit bleibt Seehofers Forderung nach einer Obergrenze strittig. Und er bekräftigt­e erneut, dass er davon den Eintritt in eine neue Koalition abhängig machen wird. Anspruchsv­oller werde der Wahlkampf gegen Schulz, meinte Seehofer. Jetzt zeige sich allerdings noch nicht, wofür der SPD-Herausford­erer stehe, merkte Tauber an. Für Scheuer waren die ersten Schulz-Ansagen „nur Wischiwasc­hi“. Die CSU bestätigte, dass Ex-Verteidigu­ngsministe­r KarlTheodo­r zu Guttenberg ihren Wahlkampf unterstütz­en werde.

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