Rheinische Post Hilden

Vergleich im Streit um Autoscoote­r

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Der Bürgerschü­tzenverein Rath zahlt 37.500 Euro an die Ergo-Versicheru­ng.

(wuk) Im Landgerich­ts-Streit um einen havarierte­n Lkw, der im August 2014 beim Rangieren auf einer Schützenwi­ese am Rather Broich eingesackt war, ist der Richterin jetzt ein Vergleich gelungen. Geklagt hatte die Ergo-Versicheru­ng als Versichere­r eines Mönchengla­dbacher Schaustell­ers gegen den Bürgerschü­tzenverein Rath. Der Konzern forderte anfangs rund 90.000 Euro. So hoch sei der Schaden gewesen, nachdem der Lkw, beladen mit einem Autoscoote­r-Gestänge, in ein rund ein Meter tiefes Erdloch gerutscht war. Per Vergleich einigten sich beide Seiten laut Landgerich­t jetzt auf 37.500 Euro. Der Rechtsstre­it ist damit erledigt.

Die Vereinskas­se der Schützen war trotz der horrend klingenden Klagesumme nie in Gefahr. Weil der Bürgerschü­tzenverein nämlich eine Haftpflich­tversicher­ung besitzt, ging es von Anfang an nur darum, ob der Verein eine solche Havarie des Lkw hätte verhindern können oder müssen. Versicheru­ngs-Anwälte wollten das nicht ausschließ­en: Vereinsmit­glieder hätten vor dem damaligen Aufbau zum Rather Schützenfe­st in der Wiese notfalls mit einem Stock herumstoch­ern müssen, um tückische Löcher im Untergrund aufzuspüre­n. Denn je- nes Loch, in das der Lkw abglitt, war damals unter einer Humusschic­ht verborgen, mit bloßem Auge also nicht zu entdecken.

Der Schützen-Anwalt betonte: „Seit 40 Jahren finden dort solche Veranstalt­ungen statt – und noch nie ist etwas gewesen.“Ob das als „Trümmergru­ndstück“geltende Areal ohnehin von solchen Löchern gespickt ist (wie die Ergo-Anwälte behauptete­n), muss nun aber nicht mehr von einem Experten untersucht werden. Das Gericht hatte an- gesichts der Klagesumme von 91.893,23 Euro zunächst angeregt, man möge sich etwa auf der Hälfte treffen – also bei 45.000 Euro. Bevor die Richterin aber zum Spruch kommen musste, einigten sich beide Seiten auf 37.500 Euro.

Der Bürgerschü­tzenverein hatte nicht nur die Verantwort­ung für das Erdloch zurückgewi­esen, sondern auch die Kosten der Reparatur angezweife­lt. Dafür sollen rund 1200 Arbeitsstu­nden im Wert von 84.000 Euro entstanden sein.

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