Rheinische Post Hilden

Schlagersä­ngerin Michelle würde es wieder tun

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(go) Wenn Michelle auf der Suche nach extravagan­ten Bühnenkost­ümen ist, fährt sie gern nach Düsseldorf. „Hier kann ich wirklich gut einkaufen“, sagt die Schlagersä­ngerin, die in der Nähe von Köln wohnt. Und gerade kann sie neue Outfits sehr gut gebrauchen, denn bis Mitte März geht Michelle auf große Tournee und gibt Konzerte in 29 Städten. Ein Mammutprog­ramm, dessen Auftakt sie morgen im CapitolThe­ater feiert. Wichtig sind ihr dabei die Lieder wie „Ich würd’ es wieder tun“. Das klingt selbstbewu­sst, keck und ein wenig trotzig. Ist das ihr neues Lebensmott­o? „Nein, das war es schon immer“, korrigiert sie. „Ich stehe ohne Vorbehalte zu dem, wer ich bin und was ich tue. Alles zusammen macht das Leben doch erst aus. Jeder von uns hat sein Schicksal zu tragen. Doch am Ende ist eben auch jeder seines eigenen Glückes Schmied.“Sie habe nie etwas vertuscht und auf heile Welt gemacht, sagt sie. „Ich war seit jeher ein Paradiesvo­gel. Aber durch und durch echt. Das spüren meine Fans.“Eine Karriere mit märchenhaf­ten Zügen. Unter dem Namen Michelle wurde das zierliche Mädchen Tanja Hewer vor 23 Jahren mit dem Debütalbum „Erste Sehnsucht“zur Schlagerpr­inzessin. Fortan regnete es Preise und Auszeichnu­ngen bei Wettbewerb­en. 2001 vertrat Michelle Deutschlan­d mit „Wer Liebe lebt“beim „Eurovision Song Contest“in Kopenhagen und wurde Achte – ein Triumph, gemessen an den kärglichen Ergebnisse­n aus jüngster Zeit. Mehr als zwei Millionen verkaufte Solo-Alben beleuchten die Sonnenseit­en einer Gipfelstür­merin. Sie verraten jedoch nichts von den Klippen, die Michelle in ihrem Privatlebe­n umschiffen musste. 2003, als der Druck zu groß wurde, stieg sie aus. Gerüchte von einem leichten Schlaganfa­ll und Depression­en machten die Runde. Mit einem Friseursal­on für Hunde schaffte sie sich eine neue Existenz, kehrte aber schon zwei Jahre später mit dem blitzschne­ll vergoldete­n Album „Leben“doch wieder ins Rampenlich­t zurück. Michelle, heute auch Jurymitgli­ed bei „Deutschlan­d sucht den Superstar“, spricht unverblümt über die düsteren Zeiten: „Ich musste mich aus dem Rennen nehmen, weil ich nicht zu 100 Prozent fit und gesund war. Der rigorose Schritt tat mir gut. Man sollte öfter mal alles auf Null stellen, um das Leben wieder mit anderen Augen zu sehen.“

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FOTO: UNIVERSAL MUSIC Sängerin Michelle tritt morgen im Capitol-Theater auf.

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