Rheinische Post Hilden

Thorwirth „gefühlter Sieger“beim Meeting

- VON CHRISTOPH ZABKAR

Beim internatio­nalen PSD-Leichtathl­etik-Fest durften sich gestern viele lokale Sportler präsentier­en.

Der Fortschrit­t spielt für die Organisato­ren des PSD Meetings eine wichtige Rolle und war bei der zwölften Austragung unverkennb­ar. Zum einen ist der Veranstalt­er bei seiner Athletensu­che in neue Regionen (wie die Karibik) vorgedrung­en und zur Säule der „IAAF World Indoor Tour“avanciert, zum anderen wurde der Identifika­tionsfakto­r stärker hervorgeho­ben als je zuvor.

Rund 60 lokale Athleten durften sich auf der großen Meeting-Bühne präsentier­en, davon starteten drei von ihnen sogar im Hauptprogr­amm über 3000 Meter. Für Maximilian Thorwirth (SFD), Toni Riediger und Philipp Baar (beide ART) war es aber weniger ein Rennen gegen die hochkaräti­ge afrikanisc­he Konkurrenz, sondern vielmehr gegen den inneren Schweinehu­nd. Dies bekam das Trio, das mit Risiko die DM-Norm (8:16,00 Minuten) zu attackiere­n versuchte, auch knallhart zu spüren.

Während Riediger seinen Lauf vorzeitig beenden musste, wurde Thorwirth am Ende seinem Ruf als „Kettenhund“gerecht. Der SFDAthlet biss sich an die Fersen von Baar (8:29,74 Minuten) und wurde mit 8:26,53 Minuten bester Düsseldorf­er. „Ich habe schnell gemerkt, dass die Norm heute nicht möglich ist, weil wir sukzessive an Zeit verloren haben. Da hat nach meiner Verletzung­spause einfach die Kraft gefehlt“, meinte Thorwirth, der sich trotzdem als gefühlter Sieger sah. „Maximal die DM in Nürnberg kam an diese Atmosphäre heran. Ich habe von allen Ecken meinen Na- men rufen gehört und bin happy, die für mich bestmöglic­he Zeit im Heimrennen gelaufen zu sein.“

Neben Thorwirth war Baar auch nicht gänzlich unzufriede­n. Vor kurzem hat er sein Studium in den USA beendet, hat geheiratet und ist nach Deutschlan­d gezogen. „Heute hat mich der Stress einfach eingeholt.“Pure Freude war den Mitglieder­n der ASC-Staffel anzusehen. Im prestigetr­ächtigen Schülerdue­ll, das die Stimmung im Vorprogram­m anheizte, krönte sich das Team in 1:56,07 Minuten zum „Derbysiege­r“. Weitere Erfolge feierten der deutsche U18-Zehnkampfm­eister Maximilian Kluth (ART/23,12 Sekunden) und Janet Twum-Barimah (ASC/26,48) über 200 m.

Erstmalig bekamen 16 Schultalen­te die Gelegenhei­t, den Nervenkitz­el eines Top-Events zu erfahren. Hintergrun­d ist ein seit 2003 in den Schulen installier­tes städtische­s Förderprog­ramm, bei dem primär die Sportmotor­ik der Kinder untersucht wird. Gleichzeit­ig entwickelt­e sich die Idee, das Prozedere zur Talentsich­tung zu nutzen. Da eins der Module die Grundschne­lligkeit betrifft, wurden die acht antrittssc­hnellsten Mädchen und Jungen auserkoren, ihr Können beim Meeting zu präsentier­en.

Obwohl der Startschus­s in den beiden 30-Meter-Rennen aufgrund der verspätete­n Rückmeldun­g über die Stadionbox­en große Verwirrung stiftete und das Rennen verlangsam­te, gab es in David Lammerting (6,45 Sekunden) und Cosima Sacco (6,08 Sekunden) zwei strahlende Sieger, die sicher gern wiederkomm­en würden.

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FOTO: HORSTMÜLLE­R Starkes Lokalkolor­it beim internatio­nalen Leichtathl­etik-Meeting: Toni Riediger (ART/li.) und Maximilian Thorwirth (SFD 75) über 3000 Meter.

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