Rheinische Post Hilden

Nostromo: Vereinsgrü­ndung verzögert sich

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Die Kulturscha­ffenden um Peter Brack sind dabei, neue Veranstalt­ungen zu organisier­en.

HILDEN (ilpl/gök) Fünf Veranstalt­ungen – Kabarett und Konzerte – stehen für dieses Jahr bereits fest. Das Team um Peter Brack ist fleißig dabei, die Künstler und Musiker anzusprech­en und das Jahresprog­ramm „rund“zu bekommen. Das Problem: Sie müssen in Vorleistun­g gehen und hoffen, dass die Künstler das Geld einspielen. Peter Brack hatte Jahrzehnte lang die Kulturvera­nstaltunge­n im Jugendclub „Area 51“organisier­t und veranstalt­et, knapp 400 Euro hat ihm die Stadt dafür gezahlt. Die- ser Vertrag ist zum neuen Jahr nicht mehr verlängert worden, die städtische­n Mitarbeite­r sollen die Arbeit nun selbst bewältigen. Grund: Sparen. Brack musste sein Büro im Area räumen und den Schlüssel abgeben. „Es steht jetzt alles bei mir herum“, erzählt er.

Nach wochenlang­en Protesten von Künstlern und Hildener Fans des „Area 51“lenkte Bürger- meisterin Birgit Alkenings zumindest teilweise ein und sagte zu, dass das Team Brack zwölf Veranstalt­ungen in dem Club mietfrei durchführe­n könne. Das städtische Geld – unveränder­t 6000 Euro im Jahr – gibt es dafür allerdings nicht. Es ist für die städtische­n Aktionen vorgesehen.

Brack und sieben weitere Kulturscha­ffende entschloss­en sich daraufhin, einen Verein zu gründen, der „Nostromo“heißen soll; der juristisch­e Beistand geht von einem Start Ende Februar aus. Ver

ein-

Peter Brack szweck: Kabarett, Konzerte, Lesungen (neu) veranstalt­en sowie die „Förderung der gesellscha­ftspolitis­chen Debatten“.

Die Vereinsmit­glieder wollen, wenn sie denn mal richtig gegründet sind, „Förder- und echte Mitglieder“werben. Die Hildener Firma Ökoworld bleibt als Sponsor an Bord, weitere Großspende­r seien bisher nicht in Sicht, heißt es. Sie denken auch über „crowd funding“nach. EU- und sonstige Fördertöpf­e sind kaum anzuzapfen, da oft nur gezielt einzelne Kulturproj­ekte unterstütz­t werden. Kooperatio­nen verspricht sich Brack auch von anderen soziokultu­rellen Zentren: Man kenne sich untereinan­der und auch andere müssten heu- te mit weniger städtische­r Förderung auskommen als früher.

Mitte Mai treten vier Kabarettis­ten für Nostromo auf und spenden die Einnahmen fürs weitere Programm: Thilo Seibel, Anny Hartmann, Sabine Wiegand und Jens Neutag. Alle waren entsetzt über das Vorgehen der Bürgermeis­terin und hatten sofort Hilfe angekündig­t. Die Besucher können mit einem echten Kabarett-Fest rechnen.

Fünf weitere Veranstalt­ungen werden geplant. „Elf von zwölf Terminen wird der Verein nutzen“, sagt Peter Brack. Das sei der jetzige Stand. „Es kommt eben auch aufs Geld an.“www.rp-online.de/hilden

„Ich musste mein Büro räumen und den Schlüssel abgeben. Es steht jetzt alles bei mir rum“

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RP-ARCHIVFOTO­S: GOERTSCHES, TINTER, HERTGEN, KAISER Die Kabarettis­ten (von links) Sabine Wiegand, Thilo Seibel, Jens Neutag und Anny Hartmann treten Mitte Mai für Nostromo auf und spenden die Einnahmen fürs weitere Programm.
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