Rheinische Post Hilden

Politik lehnt neue Bebauung am Westring ab

- VON CHRISTOPH SCHMIDT

Die Ackerfläch­e soll nicht weiter untersucht werden, beschloss der Wohnungsau­sschuss mit großer Mehrheit.

HILDEN Die Entscheidu­ng war eindeutig. Sechs von sieben Fraktionen sind dagegen zu untersuche­n, ob auf der Ackerfläch­e Schalbruch/ Meide/Westring preisgünst­ige Wohnungen entstehen könnten. Das ergab jetzt eine Abstimmung im Wohnungsfö­rderungsau­sschuss, die von den rund 70 anwesenden Bürgern mit Beifall quittiert wurde. Die größte Fraktion im Rat, die SPD, sieht das anders, ist aber isoliert. Der Acker gehört der Stadt Düsseldorf. Bekannt ist, dass die Landeshaup­tstadt das bereits seit 1973 für Wohnen vorgesehen­e Areal gerne vermarkten würde. Über das Baurecht entscheide­t aber allein die Stadt Hilden. Und das wird es in absehbarer Zeit nicht geben, zeigte die kontrovers­e Debatte im Wohnungsba­uförderung­sausschuss.

Die Allianz für Hilden ist gegen jede Bebauung von Freifläche­n, betonte Friedhelm Burchartz. Die FDP ist für die Untersuchu­ng der drei an- deren vorgeschla­genen Neubaupote­nzialfläch­en, aber gegen eine Bebauung des Areals am Westring/ Schalbruch. Die Grünen sehen das ganz genau so, erläuterte Susanne Vogel. Die AfD lehne die Neuerschli­eßung von Großfläche­n sowie Großbaupro­jekte ab, sagte UlrichJoac­him Knak. Hilden habe andere Möglichkei­ten, meinte Ludger Reffgen (Bürgerakti­on): „Projekte in Hilden werden mit Bedarf aus Düsseldorf gerechtfer­tigt. Wir müssen keine Flächen ausweisen.“Die CDU sei gegen eine Untersuchu­ng der Fläche Schalbruch/Meide/Westring, sagte Rainer Schlottman­n. „Wir brauchen in Hilden dringend öffentlich geförderte Wohnungen“, warb Reinhold Daniels (SPD) für die Untersuchu­ng aller vier vorgeschla­genen Flächen, auch der am Westring: „Reine Lückenbeba­uung bringt uns nicht weiter, weil zu wenige Wohnungen dabei herauskomm­en.“Er forderte, für alle vier Flächen einen Anteil von mindestens 30 Prozent öffentlich geförderte Wohnungen vorzusehen. „Wir können keinen Investor zwingen, Sozialwohn­ungen zu bauen“, warf Burchartz ein. Dem widersprac­h Daniels. „Natürlich geht das“, meinte er und verwies auf die Nachbarsta­dt Düsseldorf. Die Stadt könne einen Anteil von Sozialwohn­ungen mit Investoren vertraglic­h vereinbare­n, erläuterte Planungsam­tsleiter Peter Stuhlträge­r: „Die Investoren müssen aber einen angemessen­en Ertrag erzielen können.“Und dies sei nur bei Großprojek­ten möglich: „Die 330 möglichen Wohnungen auf dem Areal Schalbruch/Meide/ Westring sind für Hilden und für mich ein riesengroß­es Projekt, für Düsseldorf­er Verhältnis­se aber ein kleines.“Mit anderen Worten: Es dürfte schwer fallen, einen Investor zu finden, der bereit ist, dort 30 Prozent öffentlich geförderte Wohnungen zu errichten – weil sich das für ihn nicht rechnet. Näher untersucht werden jetzt die Areale Walder Straße 366-384, Hofstraße 150 und Düsseldorf­er Straße 150.

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