Wer ist eigentlich zuständig für die Sicherheit?
Das Gespräch zwischen der Verwaltungsspitze und den Oberkarnevalisten zur Sicherung des Rosenmontagszug ist ganz und gar nicht einvernehmlich verlaufen.
Es soll damit begonnen haben, dass Bürgermeisterin Birgit Alkenings kein Verständnis dafür aufbrachte, dass ein Karnevalist die verschärften Sicherheitsbedingungen überhaupt öffentlich gemacht hatte. Der hatte sich aber nicht anders zu helfen gewusst, denn klar war nur: Alleine würde das CCH die Auflagen nicht finanzieren können.
Es ging weiter mit einer Debatte darüber, wer denn eigentlich zuständig ist für die Sicherung des Zuges – der Veranstalter oder die Öffentlichkeit? Erster Beigeordneter Norbert Danscheidt meint: Das ist Sache des Veranstalters. Sicher könne die Stadt helfen, mehr aber auch nicht. Es soll sogar der Satz gefallen sein, dass die Karnevalisten selbst das Problem seien. Wenn sie nicht auf ihrem Zug bestünden, gäbe es auch kein Sicherheitsproblem. Ein Brauchtumsvertreter dankte der Stadt generell für die wertvolle Un-
Die Sicherheitsauflagen für den Rosenmontagszug sind ein Politikum: Wer muss dafür zahlen? Die Karnevalisten? Oder die Stadt – also wir alle?
terstützung über viele viele Jahre, ein anderer machte die Faust in der Tasche.
Und war naturgemäß ganz anderer Meinung. Das Innenministerium habe die Kommunen angewiesen, die verschärften Sicherheitsauflagen zur Kenntnis zu nehmen und umzusetzen. Damit ist für das Brauchtum klar: Öffentliche Sicherheit muss auch von der Öffentlich- keit bezahlt werden und kann nicht auf die Vereine abgewälzt werden. Die Polizei ist ohnehin eingebunden, aber das reicht eben nicht, um Lkw-Sperren einzurichten und mit Männern zu besetzen. Die Stadt Monheim ist übrigens dieser Argumentation gefolgt und hat in dieser Woche 6000 Euro zusätzlich für die Sicherheit bereit gestellt, einen Streit gab es dort nicht.
Hier sehr wohl. Die Verwaltung argumentierte, sie sorge beispielsweise schon für die anschließende Säuberung der Stadt – ebenfalls keine Selbstverständlichkeit. Da liegt der Hase im Pfeffer: Man ist sich nicht einig darüber, ob der Straßenkarneval von Grundsatz her eine öffentliche, zu fördernde Angelegenheit ist, die Hilden schmückt und anziehend macht. Oder nicht doch eine reine Vereinsveranstaltung, die die Stadt zwar aus Kulanz unterstützen kann aber nicht muss.
Es ist nur gut, dass sich ein Unternehmen gefunden hat, das mit Lastern und Personal eingesprungen ist. So muss Hilden sein Dilemma (noch) nicht auflösen.