Rheinische Post Hilden

Düsseldorf­er Airport droht härtere Umweltprüf­ung

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BERLIN/DÜSSELDORF (rky/tor) Eine vom Bundeskabi­nett eingeleite­te Gesetzesän­derung könnte auch das Genehmigun­gsverfahre­n für die höheren Kapazitäte­n des Düsseldorf­er Flughafens beeinfluss­en. Während das Unternehme­n bisher nur belegen muss, dass die weiteren Kapazitäte­n von 18 Prozent Umwelt und Bürger nicht zu sehr belasten, könnte es zu einer umfassende­n Umweltvert­räglichkei­tsprüfung gezwungen werden.

Dann würde die Verträglic­hkeit des Gesamtbetr­iebs mit Mensch und Natur gecheckt. „Eine solche umfassende Prüfung könnte als Ergebnis zu härteren Auflagen beim Lärmschutz führen“, sagt Werner Kindsmülle­r, Vorsitzend­er der Bürgerinit­iative Kaarster gegen Fluglärm. Er hält es für denkbar, dass mehr Bürger Anspruch darauf erhalten, dass der Flughafen ihnen Schallschu­tzmaßnahme­n wie be- sonders gute Fenster bezahlen muss. Der Flughafen erklärt, man sei „sehr gerne bereit“, den Antrag „um möglicherw­eise notwendig werdende Aspekte nachträgli­ch zu ergänzen“. Man habe dies auch bei der Anhörung zur Flughafene­xpansion zu Protokoll gegeben. Der Airport weist darauf hin, dass die Umweltvert­räglichkei­tsprüfung nach der geltenden Rechtslage verfasst worden sei. Zusätzlich­e Auflagen für Lärmschutz erwarte man nicht, weil das Lärmschutz­gesetz schon harte Vorgaben mache.

Der grüne Landtagsab­geordnete Arndt Klocke begrüßt die voraussich­tlich neue Lage. Es sei gut, dass „Umgehungsm­öglichkeit­en“bei der Umweltvert­räglichkei­tsprüfung jetzt „gesetzlich abgeschaff­t“werden. Das Ministeriu­m erklärt dazu, man werde prüfen, ob und wann die neuen Regeln in Kraft treten, und sie dann gegebenenf­alls anwenden.

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