Rheinische Post Hilden

Opposition sieht Mitschuld des Landes an BVB-Krawallen

-

DÜSSELDORF (rky/dpa) CDU und FDP haben Landesinne­nminister Ralf Jäger (SPD) dafür attackiert, dass die Polizei die Angriffe von Ultras gegen friedliche Fans von RB Leipzig beim Spiel in Dortmund Anfang des Monats nicht verhindert hat. Dabei griffen sie hämisch auf, dass Jäger den Entwurf seiner Antwortred­e hatte verschicke­n lassen, bevor die Redner der Opposition gesprochen hatten. „Ihr Ministeriu­m ist nicht mit mehr innerer Sicherheit beschäftig­t, sondern nur noch mit der Verteidigu­ng des Ministers“, sagte CDU-Fraktionsc­hef Armin Laschet. Jäger sagte, es handele sich nur um den Entwurf der Rede – und die Kernpunkte der Angriffe seien ja vorher bekannt gewesen.

In der Sache kritisiert­en CDU und FDP, dass Jäger einen Warnbrief von RB Leipzig vor drohenden Krawallen an ihn persönlich nicht ernst genug genommen hätte. Jäger sagte, es sei in dem Schreiben nur um einen Schutz des Mannschaft­sbusses gegangen – und der habe funktionie­rt. Die eigentlich­en Krawallen vor dem Stadion seien sehr plötzlich und unerwartet ausgebroch­en. Jäger: „Das Problem sind die Straftäter, die das Fan-Sein für ihre Zwecke missbrauch­en.“Ein weiteres Problem seien Ultras, die diese Straftäter deckten. Sowohl Opposition als auch die Regierungs­parteien meinten, die Spitzen des BVB hätte dagegen vorgehen müssen, dass im Stadion zahlreiche Banner entrollt wurden, die feindselig gegenüber den Fans von Leipzig waren und teilweise zu Straftaten aufriefen.

Derweil verhängte der Deutsche Fußball-Bund bundesweit­e Stadionver­bote gegen 88 potenziell­e Gewalttäte­r aus dem Fan-Umfeld des BVB. Diese waren am Samstag auf dem Weg zum Spiel in Darmstadt in zwei Bussen gestoppt worden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany