Rheinische Post Hilden

Wülfrath erwartet wieder einen Kraftakt

- VON BIRGIT SICKER

Der Spitzenrei­ter der Handball-Oberliga muss beim TV Walsum-Aldenrade an die Grenzen gehen. Aber auch in kleiner Besetzung will das Team von Lars Faßbender vor Karneval in der Erfolgsspu­r bleiben.

TV Walsum-Aldenrade – TB Wülfrath (Frauen). Die TBW-Handballer­innen lassen sich in dieser Saison einfach nicht stoppen. Auch wenn das Personal immer knapper wird – der Spitzenrei­ter verteidigt die tolle Gipfelsich­t und trotzt neuen Hiobsbotsc­haften mit unbändigem Kampfgeist. Zu den schlechten Nachrichte­n zählt zweifelsoh­ne der langfristi­ge Ausfall von Paula Stausberg. Inzwischen steht fest, dass sich die Torjägerin einen Kreuzbandr­iss mit Meniskusve­rletzung zuzog und sich am 2. März einer Operation unterziehe­n muss. Die Saison ist damit für Stausberg gelaufen. Nicht ganz so schlimm ist die Diagnose bei Lena Heider, die sich am Ellbogen verletzte – dabei splitterte etwas vom Knochen ab. Derzeit trägt Heider noch Gips, doch den wollen die Ärzte am 28. Februar abnehmen. Ob die Rückraum-Werferin dann direkt durchstart­en kann, scheint aber eher fraglich.

Zumindest an diesem Wochenende kann der Tabellenfü­hrer zudem nicht auf Unterstütz­ung aus der zweiten Mannschaft hoffen. Die rechnet sich inzwischen gute Chancen auf den Oberliga-Aufstieg aus und will deshalb ihre Kräfte bündeln. Ein Anliegen, das verständli­ch ist. „Deshalb hilft uns jetzt die dritte Mannschaft“, berichtet Lars Faßbender. Die erfahrene Christin Burmeister rückt in den Oberliga-Kader, um zumindest als Ersatz parat zu stehen. Insgeheim hofft der Trainer auch noch auf einen Neuzugang. Ob sich das in der Kürze der Zeit realisiere­n lässt, bleibt jedoch abzuwarten.

In der Hinrunde setzten sich die Wülfrather­innen in eigener Halle mit 24:20 gegen Walsum durch. „Das war über weite Strecken eine ausgeglich­ene Partie“, blickt Faßbender zurück. Gleichwohl bleibt der Coach kämpferisc­h. „Wir wollen die Euphorie und den Glauben an die eigene Stärke mit nach Walsum nehmen“, sagt er nach den jüngsten Erfolgen. Vor allem den Sieg über St. Tönis schätzt er als sehr wichtig ein. „Wir wollen an diese Leistung anknüpfen, weil sie sehr stark war“, betont er. Gegen Schlusslic­ht Gräfrath tat sich seine Mannschaft eine Woche später allerdings wesentlich schwerer. „Wir brauchen eine enor- me Leistungss­teigerung“, weiß Faßbender. Zumal Walsum auf eine homogene Mannschaft „mit einem harten Kern von Freundinne­n“bauen kann. Außerdem zählt der TBW-Coach eine japanische Linkshände­rin zu den stärksten Kräften im Team des Oberliga-Fünften.

Respekt zeigt Faßbender auch vor seinem Kollegen Michael May. „Das ist ein sehr guter und erfahrener Trainer“, betont er. May war zuletzt nach der knappen 28:29-Niederlage seiner Mannschaft bei Fortuna Düsseldorf jedoch stocksauer. Einige umstritten­e Schiedsric­hterentsch­eidungen in der Schlusspha­se schlugen auf sein Gemüt. Gleichwohl erkannte er: Aus meiner Sicht waren eklatante Fehlentsch­eidungen dabei, aber wir müssen uns auch vorwerfen lassen, dass wir unseren Vorsprung nicht vernünftig verwaltet haben.“Immerhin lag sein Team eine Viertelstu­nde vor dem Ende mit 25:20 in Front.

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RP-FOTO: DIETRICH JANICKI Die Wurfkraft von Paula Stausberg (rechts) fehlt dem Wülfrather Team für den Rest der Saison.

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