Rheinische Post Hilden

DEG setzt ihre Aufholjagd heute in Ingolstadt fort

- VON THOMAS SCHULZE

Bei der Düsseldorf­er EG ist nichts mehr wie es war. Auch Christof Kreutzer ist verändert. Plötzlich spricht er Klartext, übt auch öffentlich Einzelkrit­ik, ohne den Spieler in die Pfanne zu hauen. Natürlich hatte jeder gesehen, dass Rob Collins 20 Sekunden vor dem Ende der Fehler unterlaufe­n war, der den Nürnberger Ausgleich ermöglicht hatte. „Das war natürlich bitter, dass Rob den Fehler macht. Er muss die Scheibe nur raus spielen“, sagte der Coach. „Aber dann hat er die Stärke gehabt, den entscheide­nden Penalty zum Ausgleich zu verwandeln und gleich hinterher zweiten zum Sieg. So haben wir wenigstens zwei Punkte geholt.“

Und nun rätseln alle: Reicht das? Oder fehlt ausgerechn­et der eine Zähler in der Endabrechn­ung? Heute geht die Aufholjagd in Ingolstadt weiter. Aus eigener Kraft kann die DEG es kaum noch schaffen, aber wenn sie alle drei noch ausstehend­en Spiele gewinnt, ist die Wahrschein­lichkeit groß, dass sie noch die Pre-Play-offs erreicht. Die Fans rechnen hin und her, und auch der Coach gesteht, dass er die Punktezahl­en im Kopf hat: „Ich rechne nicht, aber ich weiß schon, wer noch gegen wen spielen muss. Aber ich schaue nur auf uns, wir müssen unsere Spiele gewinnen.“

Zuletzt hat das gut geklappt, es gab vier Siege in Folge. Dabei fällt auf, dass von den zwölf erzielten Toren elf von deutschen Spielern geschossen wurden. Chris Minard traf als einziger Ausländer zum 5:1 in Bremerhave­n. Außerdem sticht ins Auge, dass plötzlich auch die Verteidige­r treffen. Sieben der zwölf Tore erzielten Abwehrspie­ler.

Christof Kreutzer misst dem jedoch weniger Bedeutung bei: „Wer die Tore schießt, ist doch völlig egal.“Stattdesse­n erklärt er, wie es dazu kommt: „In Bremerhave­n sind wir durch ein Überzahlto­r in Führung gegangen. Das war so einstudier­t, dass Marco Nowak zum Schuss kommt. Aber nicht nur der Schuss ist entscheide­nd, sondern die Stürmer müssen dafür vor dem Tor arbeiten, um dem Torhüter die Sicht zu nehmen.“

Da greift auf dem Weg zum Erfolg ein Rädchen ins andere. Nationalve­rteidiger Marcel Brandt verweist aber auch auf die etwas geänderte Spielweise. „Wir spielen gradlinige­r, einfacher“, sagt er. „Das ist der Schlüssel zum Erfolg. Wir stehen defensiv gut und haben in Mathias Niederberg­er eine Mauer im Tor.“Den Blick auf das Restprogra­mm spart er sich. Seine Rechnung ist so einfach wie das Spiel: „Wir müssen alle drei Begegnunge­n gewinnen.“

Das sieht auch Tim Schüle so, der das Glück bei seinem Torschuss zum 3:0 in Bremerhave­n kaum fassen konnte: „Wir müssen so spielen wie in Bremerhave­n in den ersten 20 Minuten, aber 60 Minuten lang.“

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