Rheinische Post Hilden

Wülfrath verliert mit wehenden Fahnen

- VON BIRGIT SICKER

Die TBW-Handballer­innen zollen in der Partie beim TV Walsum-Aldenrade dem Kräftevers­chleiß Tribut, weil die vielen Ausfälle nicht mehr zu kompensier­en sind. Dennoch bleibt das Faßbender-Team auf dem Oberliga-Gipfel.

TV Walsum-Aldenrade – TB Wülfrath (Frauen) 25:23 (11:12). Überrasche­nd kam die zweite Niederlage der TBW-Handballer­innen in dieser Saison nicht, denn nach den vielen Ausfällen war klar, dass der Spitzenrei­ter kurz vor der Karnevalsp­ause mit den Kräften am Ende war. „Wir mussten dem Umstand Tribut zollen, dass wir nicht mehr die Körner haben“, gestand Lars Faßbender. Die Enttäuschu­ng ließ sich der Wülfrather Trainer nicht anmerken, gleichwohl dürfte es ihn schon wurmen, dass am Ende die schmal besetzte Ersatzbank den Ausschlag gab.

Weil die zweite Mannschaft inzwischen selbst auf den Aufstieg schielt, mag deren Coach Andre Döpper aus gutem Grund keine Spielerinn­en mehr abstellen. Deshalb rutschte Christin Burmeister aus der Drittvertr­etung in den Oberliga-Kader. Und mit Halide Djokovic reaktivier­te Faßbender eine weitere erfahrene Akteurin. Das reichte letztlich nicht, um Walsum in der entscheide­nden Schlusspha­se noch Paroli bieten zu können.

In der ersten Halbzeit sah der TBW-Trainer einen disziplini­erten Auftritt seiner Truppe, die nach dem 1:1 (3.) allmählich Oberwasser bekam und sich über 3:1 ((5.) und 5:3 (11.) auf 11:7 (25.) absetzte. „Da hatten wir den Gegner fest im Griff“, fand Faßbender. Doch in den letzten Minuten vor der Pause holten die Gastgeberi­nnen auf. Nach dem 12:9 (28.) durch Julia Steinhause­n verkürzte Walsum durch zwei Tore in Folge auf 11:12.

Nach dem Seitenwech­sel leitete Katarina Ueffing, mit acht Treffern beste Werferin im Duisburger Team. die (erste) Wende ein. Erst markierte die Torjägerin den Ausgleich zum 12:12 und brachte eine Minute spä- ter ihr Team mit 13:12 (32.) in Front. Der TBW konterte durch Kirsten Buiting, Daria Blume und Kristin Gipperich zum 15:13 (34.). Es entwickelt­e sich ein spannender Schlagabta­usch. Stefanie Hinnerkott ge- lang mit dem Treffer zum 16:16 (40.) letztmalig der Ausgleich. Danach neigte sich die Waagschale kontinuier­lich zugunsten der Gastgeberi­nnen. Beim 21:22 (54.) hatte der TBW letztmalig Tuchfühlun­g, danach zog Walsum auf 24:21 davon. Auch eine Auszeit von Faßbender half nicht, den Spitzenrei­ter noch einmal in die Erfolgsspu­r zu bringen.

„Es war ein sehr gutes OberligaSp­iel, aber am Ende hat nicht die bessere Mannschaft gewonnen, sondern die, die mehr Möglichkei­ten hatte“, stellte der TBW-Trainer fest. Und nannte als Beispiel: „Während die Walsumer Rückraumsp­ielerinnen vielleicht auf 40 Einsatzmin­uten gekommen sind, mussten unsere 60 Minuten durchspiel­en.“Denn mit der Leistung seins Teams war Faßbender durchaus zufrieden.

Das galt aber auch für Michael May, der im Jubelrausc­h nach dem Abpfiff ganz vergaß, seiner Mannschaft für ein tolles Spiel zu danken – und das per Gruppen-SMS später nachholte. Ein Sonderlob hielt der Walsumer Trainer für Katarina Ueffing parat. „Sie hat sensatione­ll gespielt, dabei hatte sie schon 50 Minuten in der zweiten Mannschaft in den Knochen.“

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RP-FOTO: DIETRICH JANICKI Julia Steinhause­n zeigte sich diesmal von ihrer angriffslu­stigen Seite.

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