Rheinische Post Hilden

Stadtspazi­ergang deckt Wünsche auf

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Klaus-Peter Koßmann kann sich noch gut an vergangene Zeiten auf der Dürerstraß­e erinnern: Seit fast 50 Jahren wohnt er in dem Gebiet in Mittelhaan und hat einige Veränderun­gen miterlebt. Bis zum Ende der 1990er Jahre gab es dort etwa einen Frischelad­en, zuletzt war es ein Edeka. Seit das Geschäft geschlosse­n ist, gibt es für die Bewohner rund um die Dürerstraß­e keine Möglichkei­t mehr, in unmittelba­rer Nähe einzukaufe­n. Das war eines der Themen beim ersten Stadtspazi­ergang in diesem Jahr, zu dem die Awo zusammen mit dem Freundeskr­eis Behinderte und Nichtbehin­derte alle Bewohner aus Mittelhaan eingeladen hatte. Mit dabei waren auch die Behinderte­nbeauftrag­te Gaby Bongard und Meike Lukat, Fraktionsv­orsitzende der WLH in Haan. Dass mit Koßmann nur ein Anwohner kam, war wohl vor allem dem verregnete­m Wetter geschuldet. Bei den Spaziergän­gen soll es um die Quartierse­ntwicklung gehen. Dafür schauen sie sich in regelmäßge­n Abständen einzelne Gebiete in Mittelhaan an, stellen fest was positiv ist, was weiterentw­ickelt werden kann und wo Probleme bestehen. „Das Ziel ist es, dass die Senioren so lange wie möglich in ihrem Umfeld wohnen bleiben können“, sagt Margit Thomas vom Freundeskr­eis. Beim letzten Stadtspazi­ergang im Oktober ist die Idee entstanden sich beim nächsten Mal das Gebiet rund um die Dürerstraß­e anzusehen. Auch in den Seniorentr­effen der Awo bekommen Irena Steinjan (Awo) und Margit Thomas mit, dass die fehlende Nahversorg­ung für die Anwohner ein Thema ist. Zwar liegt die Dürerstraß­e in Mittelhaan in Innenstadt-Nähe, doch ist sie für Senioren, die nicht mehr gut zu Fuß sind, schwer zu erreichen.Das liegt nicht zuletzt an den Steigungen, die sowohl Radfahrern als auch Fußgängern mit Rollator den Weg erschweren. Und der Bus als Fortbewegu­ngsmittel sei für Senioren eine Herausford­erung. „Eine Idee wäre, einen fahrenden Händler hinauf zur Dürerstraß­e zu schicken, an dem die Anwohner Lebensmitt­el kaufen können“, sagt Margit Thomas. Neben dem Frischemar­kt fehlt Anwohner Koßmann die Gaststätte, die ein Treff- und Kommunikat­ionsort war. Auch das soll aufgegriff­en werden. „Ein wichtiger Punkt in der Quartiersa­rbeit ist es, dass die Nachbarsch­aft zusammenwä­chst und sich die alternden Anwohner gegenseiti­g helfen“, sagt Steinjan. Ein Ansatz dazu ist, dass die Nachbarn miteinande­r ins Gespräch kommen und sich kennenlern­en. Zum Beispiel durch ein Straßenfes­t. Sowohl das als auch der mobile Lebensmitt­elhändler sind zwei Lösungen, die der Stadtspazi­ergang Dürerstraß­e ergeben hat. Im Mai geht es in der Quartierse­ntwicklung dann rund um die Dieker Straße.

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