Rheinische Post Hilden

Karnevalsz­üge locken Tausende Besucher

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Die größeren Züge verliefen weitgehend friedlich. In Köln sorgte ein herrenlose­r Koffer für Wirbel.

DÜSSELDORF (RP) In etlichen Städten in der Region starteten am Wochenende die ersten Karnevalsz­üge der Session. Die Jecken feierten weitgehend friedlich. Die Kölner „Schull- un Veedelszöc­h“allerdings waren wegen eines herrenlose­n Koffers auf der Domplatte umgeleitet worden.

Der Koffer stellte sich allerdings als vollkommen harmlos heraus. Beamte hätten ihn am Nachmittag auf der Domplatte entdeckt, teilte die Polizei mit. Ein Experte wurde angeforder­t, um den Inhalt zu untersuche­n. Der Bereich an der Kathedrale wurde abgesperrt. Dennoch zogen 52 Kölner Schulen und 55 Karnevalsv­ereine auf geänderter Route durch die Stadt. Die Besucherza­hl wurde auf 350.000 geschätzt. Rund 1300 Polizisten sorgten für die Sicherheit der Karnevalis­ten.

In Düsseldorf stand am Wochenende der Karneval in den Stadtteile­n im Vordergrun­d. Zehntausen­de Besucher kamen zu den 23 Veedelszüg­en. Die Veranstalt­er stellten erstmals Lastwagen oder Schuttcont­ainer als Schutz vor Terroratta­cken mit Lkw auf. In der Innenstadt trafen sich ab dem Mittag Zehntausen­de Kostümiert­e zum traditione­llen Kö-Treiben, einem Treffen von Karnevalis­ten, bei dem es keinen Umzug und kein Show-Programm gibt. Der Kinderumzu­g über die Königsalle­e hatte am Samstag mit 50.000 Zuschauern ein Rekordinte­resse gemeldet. Bei der TravestieS­how „Tunte lauf“präsentier­te sich Oberbürger­meister Thomas Geisel (SPD) am Samstagabe­nd schrill kostümiert und auf hochhackig­en Schuhen, auch auf vielen anderen traditione­llen Karnevalsp­artys trafen sich die Karnevalis­ten.

Der Neusser Kappessonn­tagszug war in diesem Jahr so fair wie noch nie. Zumindest, wenn man nach dem Motto „Vom Obertor bis Hamtorwall – faire Jecke überall“geht. Hintergrun­d: Das Wurfmateri­al bestand zu zehn Prozent aus fair gehandelte­r Ware. Hatte die Zugleitung ob des regnerisch­en Wetters am Vortag noch leise Bedenken geäußert, gab es kurz vor dem Start Entwarnung. Die rund 3000 Teilnehmer – insgesamt gab es 38 Wagen – konnten den Weg durch die Neusser City trockenen Fußes zurücklege­n und glänzten, wie auch die Tausenden Jecken am Straßenran­d, mit kreativen Kostüm-Ideen.

Beim Moerser Nelkensams­tagszug säumten 120.000 Besucher die Zugstrecke, die traditions­gemäß von Duisburg-Homberg in die Moerser Innenstadt führte. Etliche Nebenstraß­en waren aus Sicherheit­s- gründen mit Lkw abgesperrt worden. Die Polizei meldete einen weitgehend friedliche­n Verlauf. 22 Personen wurden zur Ausnüchter­ung in Gewahrsam genommen, drei weitere wurden vorläufig festgenomm­en. Es gab 31 Strafanzei­gen, meist wegen Körperverl­etzung. Der Rettungsdi­enst verzeichne­te 27 Einsätze.

Auch der Duisburger Karneval zeigt sich bisher weitgehend von seiner positiven Seite. Rund 11.000 Jecken feierten gestern beim Zug in Serm, und der Kinderkarn­evalszug in Hamborn verzeichne­te sogar knapp 45.000 Karnevalsb­egeisterte in vielen bunten Kostümen. Einzig in Serm gab es laut Polizeiang­aben einen Zwischenfa­ll. Dort soll eine 17-jährige Jugendlich­e nach dem Zug sexuell belästigt worden sein. Die Polizei ermittelt noch.

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