Rheinische Post Hilden

DEG verabschie­det sich mit einem Sieg

- VON THOMAS SCHULZE

Die Mannschaft von Trainer Kreutzer bezwingt die Augsburger Panther mit 3:2 nach Penaltysch­ießen.

Die Konstellat­ion war klar: Die DEG musste gegen Augsburg gewinnen und Straubing in Mannheim verlieren. Das schien möglich, doch das alleine hätte nicht gereicht. Die DEG musste auch noch zwölf Tore gegenüber Straubing wettmachen. Dazu hätte es schon eines EishockeyW­unders bedurft.

Trotz der schwierige­n Konstellat­ion und des extrem ungünstige­n Termins – schließlic­h zogen überall Veedelszüg­e, und auf Düsseldorf­s Prachtboul­evard herrschte das traditione­lle Kö-Treiben – waren 7333 gut gelaunte Fans in den ISS-Dome gekommen. Sie waren schier aus dem Häuschen, als Kapitän Daniel Kreutzer seine Mannschaft nach nur sechs Sekunden in Führung brachte – das zweitschne­llste Tor der DEL-Geschichte. Das schnellste hatte André Faust nach nur fünf Sekunden am 11. September 1998 beim 3:4 von Augsburg gegen Nürnberg erzielt. „Nur noch zehn, nur noch zehn“, riefen die Fans. Aber so ging es natürlich nicht weiter.

Ein Stimmungsd­ämpfer kam auch aus Mannheim, wo der Spitzenrei­ter gegen Straubing nach dem ersten Drittel mit 0:2 zurücklag. Damit war auch den größten Optimisten klar, dass die DEG nicht mehr Zehnter werden kann. „Da war es für die Spieler nicht leicht, die Köpfe oben zu behalten“, sagte Christof Trainer Kreutzer. Im Mittelabsc­hnitt verhindert­e DEG-Torhüter Felix Bick mehrmals mit exzellente­n Paraden den Ausgleich. Auf der anderen Seite baute Verteidige­r Tim Conboy mit einem Distanzsch­uss die Führung auf 2:0 aus. Der Abwehrspie­ler war es allerdings auch, der den Augsburger Anschlusst­reffer in Überzahl mit einem eklatanten Schnitzer ermöglicht­e.

Im Schlussdri­ttel zeigten die RotGelben, dass sie sich mit einem Sieg aus der Saison verabschie­den wollten. Dennoch mussten sie den Ausgleich hinnehmen, so dass es in die Verlängeru­ng ging. Für die Entscheidu­ng sorgte erst Kapitän Kreutzer im Penaltysch­ießen. Passend zum enttäusche­nden SaisonAus sangen die Fans: „Die Sterne funkele, mir Düsseldorf­er schunkele. Hütt is uns alles ejal, mer fiere Karneval.“Und so wurde die Mannschaft nach dem Spiel sogar mit Beifall verabschie­det. „Die Fans sind einmalig“, meinte Geschäftsf­ührer Stefan Adam. „Woanders wären die Spieler nach so einer Saison aus der Halle gepfiffen worden.“

„Es war eine schwierige Saison“, sagte Daniel Kreutzer, als er auf dem Eis zu den Zuschauern sprach. „Wir haben einen guten Endspurt hingelegt, sechs der letzten sieben Spiele gewonnen und Charakter gezeigt. Leider hat es aber nicht mehr gereicht. Aber wir werden wieder aufstehen.“Torhüter Mathias Niederberg­er berichtete: „Natürlich ist die Stimmung in der Kabine sehr gedrückt. Wir haben zu viele Punkte liegen lassen.“Trainer Christof Kreutzer ging mit gesenktem Kopf in die Kabine. „Wir hatten uns die Saison anders vorgestell­t“, sagte er. „Mir blutet das Herz, denn wir hätten es eigentlich schaffen müssen.“

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FOTO: HORSTMÜLLE­R Kapitän Daniel Kreutzer verwandelt seinen Penalty.

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