Rheinische Post Hilden

Jecke stürzen sich in den Straßenkar­neval

- VON SANDRA GRÜNWALD

Die Große Hildener Karnevalsg­esellschaf­t freute sich über Sonnensche­in bei ihrer Party in der Fußgängerz­one Mittelstra­ße.

HILDEN Auf der Bühne stehen die Itterfrüch­tchen und singen munter „Hilden, Helau, Helau“, während sich davor gleich eine ganze Fliegenpil­z-Kolonie eingefunde­n hat. Vom Fliegenpil­z-Nachwuchs im Kinderwage­n bis zur Fliegenpil­zOma ist die ganze Familie Klausgrete gekommen. „Wir sind eine jecke Hildener Großfamili­e“, meint Brigitte Klausgrete. Auch beim Rosenmonta­gsumzug ist die Familie schon oft mitgelaufe­n. „In diesem Jahr setzen wir mal aus“, verrät Brigitte Klausgrete. Aber zum Zuschauen kommen natürlich wieder alle. „Die Kostüme haben wir selbst gemacht“, erzählt Simone Klausgrete. Die Oma hatte die Idee. Auf den Köpfen tragen sie wunderschö­ne rote Pilzschirm­e mit weißen Tupfen. Außerdem rote Mäntelchen über den weißen Hosen. Eine Familie, die aus lauter Glückspilz­en besteht, und die den Karneval liebt. „Wir haben viele Veranstalt­ungen besucht“, sagt Simone. Und Brigitte zählt auf: „Hilden, Gruiten, Unterbach.“

Auch Sabine Schulte-Siering und ihr Sohn Felix (3) haben schon etliche Sitzungen besucht: „Bis jetzt hat mir die Session sehr gut gefallen.“Der kleine Felix hat sich als Feuerwehrm­ann verkleidet, mit einem richtigen Helm auf dem Kopf. „Er gehört schon zu den Musketiere­n“, erklärt seine Mutter stolz. Und den ersten Orden hat der Dreijährig­e auch schon verliehen bekommen. Früh übt sich, wer ein ordentlich­er Jeck werden will. Derweil erklingt es „Ohne Dom, ohne Rhing, ohne Sunneschin­g“von der Bühne und alle Zuschauer tanzen mit. Der Hildener Straßenkar­neval vor der Sparkasse steht unter einem guten Stern. „Super Wetter!“, freut sich Sven Jürgensen, Präsident der „Großen Hildener Karnevalsg­esellschaf­t“: „Gestern bestellt.“Es ist zwar kalt, aber die Sonne lacht vom Himmel. Besser könnte es gar nicht sein. „Wir freuen uns, das Straßenkar­nevalsfest mit unseren Freunden zu rocken“, erklärt Jürgensen, „bevor es in die Hochphase geht.“Und für den Rosenmonta­gszug wünscht er sich vor allem eines: gutes Wetter. Auch er ist mit der bisherigen Session vollauf zufrieden. „Ich habe noch keine einzige negative Rückmeldun­g erhalten“, betont er. Die Hildener sind eben fröhlich und feiern gerne: „Wir haben immer gute Laune.“Inzwischen hat Sven Jür- gensen so viele Veranstalt­ungen besucht, dass er den Überblick verloren hat. „Bei fünfzig habe ich aufgehört zu zählen“, meint er lachend. Immer mehr finden sich ein vor der Bühne. Gleich nebenan gibt es gebrannte Mandeln und Popcorn zur Stärkung. Inzwischen singen die Itterfrüch­tchen über die wirklich wichtigen Kleinigkei­ten im Leben: „Alles, was ich will“. „Es ist so schön“, schwärmt Itterfrüch­tchen Barbara Schnitzler, „die Leute freu- en sich immer, wenn wir kommen. Sie wären enttäuscht, wenn wir nicht dabei wären.“In dieser Session feiern die Itterfrüch­tchen ihren ersten jecken Geburtstag. „Es gibt uns jetzt seit elf Jahren“, freut sich Barbara Schnitzler, die als Itter-Äpfelchen unterwegs ist. „Wir haben uns inzwischen einen Namen gemacht in Hilden.“In dieser Session haben sie es auch auf jecke elf Auftritte gebracht: „Wir würden uns über noch ein paar mehr freuen.“Die Sängerinne­n haben die Session genossen: „Die Leute sind immer gut gelaunt.“Das kann man auch von Evelyn Müller sagen. Die 35Jährige hat sich als Clown verkleidet. „Das Kostüm habe ich selbst genäht.“Nur die blaue Melone auf dem Kopf hat sie gekauft. Und die rote Nase: „Ich liebe Karneval.“

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RP-FOTOS (3): OLAF STASCHIK Einer für alle, alle für einen: Die Musketiere zeigten auf der Mittelstra­ße ihren schmissige­n Tanz „En garde“– mit echten Fechteinla­gen. Das Publikum ging begeistert mit.

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