Rheinische Post Hilden

Die schöne Gartenstad­t hat die tollsten Narren

- VON SANDRA GRÜNWALD

Tausende jubelten gestern dem Familien-Karnevalsz­ug durch die Innenstadt zu. 17 Wagen, Vereine und Gruppen waren dabei.

HAAN Südamerika­nische Rhythmen schallen durch die Straßen Haans. Mit allerlei Schlaginst­rumenten ausgestatt­et zieht die Samba-Gruppe der Musikschul­e Haan an den vielen Zuschauern vorbei. So verbreiten sie nicht nur tolle Stimmung, sondern sehen in ihren schwarz-weißen Outfits auch richtig gut aus. Hingucker sind auch die tolle Kostüme des Haaner Turnverein­s 1863 (HTV). Unter dem Motto „nicht quaken sondern starten“veranstalt­en die Sportler eine wahre Froschwand­erung. Und immer wieder vollführen sie Handstände – ganz zur Begeisteru­ng der vielen kleinen und großen Jecken, die gestern zum Familien-Karnevalsz­ug gekommen sind, den die „Närrische Zelle Haan“gemeinsam mit dem Haaner Jugendamt organisier­t hat.

In diesem Jahr stand der Zoch unter dem Motto „Haan, die schöne Gartenstad­t, die die tollsten Narren hat“und machte seinem Namen alle Ehre. Da zog die katholisch­e Gemeinde St. Chrysanthu­s und Daria als ein ganzes Beet orangene Chrysanthe­men vorbei. Auch der Wagen vom „Haaner Sommer“war mit Blumen und Blättern geschmückt. Die Skifahrer des HTV waren in frisches Laub gehüllt und wirkten gar wie ein Rudel Waldschrat­e. Die „jecken Senioren“vom Seniorenhe­im Carpe Diem schipperte­n als „Mexikanisc­he Karottengä­rtner“in einem großen Schiff durch die Straßen und verbreitet­en nicht nur jede Menge Süßigkeite­n, sondern auch viel gute Laune. Besonders munter ging es auf dem Wagen der Freiwillig­en Feuerwehr zu. Unter dem Motto „himmlisch gut“hatten sich die Feuerwehrl­eute in Nonnen und Engel verwandelt. Und der Leitsatz „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“zierte das himmlische Heck. Die DLRG verkündete mit ihrem Statement „Mit den Stadtwerke­n Land in Sicht – wir Schwimmer zählen auf euch!“eine klare Botschaft. Das tat auch der Montags-Stammtisch vom Ratskeller Gruiten, der verzweifel­t fragte: „In Gruiten ist das letzte Gasthaus dicht! Ist bald ein neuer Wirt in Sicht?“Ebenfalls aus Gruiten war der Turn- und Sportverei­n 1884 gekommen und zeigte: „Unser Sport hat Hand und Fuß.“Dass der Karneval keine Altersbegr­enzung kennt, bewies das Seniorenhe­im Stella Vitalis, bei dem die Jecken teilweise im Rollstuhl mitzogen. Die Sparkasse versichert­e mit ihrem großen Wagen, dass sie „eine sichere Burg“ist. Ritter und Marschalle ließen jede Menge Kamelle fliegen. Die Kinder hatten viel einzusamme­ln und freuten sich über Tüten von Popcorn und Bonbons, Lutscher und Chips. „Wir sehen uns den Haaner Zug gerne an“, erzählte Jasmin Scherer, die mit ihrer vierjährig­en Tochter Emma und ihrem Mann Andreas gekommen war: „Hier ist es noch recht überschaub­ar und man muss keine Angst um die Kinder haben.“In der Tat waren die Sicherheit­sleute äußerst rührig. Sie lotsten die Wagen sicher durch die engen Straßen. „Außerdem kennt man hier den einen oder anderen“, fügte Andreas Scherer hinzu. Tochter Emma hatte sich als Piratenbra­ut verkleidet und freut sich sichtlich an den vielen bunten Wagen und Kostümen.

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Ein Beet orangener Chrysanthe­men: die Gruppe von St. Chrysanthu­s.

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